Süddeutsche Zeitung

Bildband:Dichter im Hotel

In diesen Hotels lebten Poeten und Autoren, mal länger, mal kürzer - einige blieben für immer.

Manche Hotels sind so schön, in ihnen möchte man am liebsten für immer verweilen. Einige Künstler, die sich mit Profanem wie Küche oder Treppenhaus putzen nicht abgeben wollen, ziehen daher ganz ins Hotel. Andere machen nur auf Lesereise Station - oder nutzen das Refugium, um an neuen Werken zu arbeiten. Der Bildband "Der schönste Aufenthalt der Welt - Dichter im Hotel" zeigt berühmte Unterkünfte und berichtet über ihre noch berühmteren Gäste, die manchen Häusern erst Glanz verliehen (hier finden Sie die ausführliche Rezension). Im Bild: Das Wiener Hotel Sacher, in dem unter anderem Graham Greene und Friedrich Torberg abstiegen.

Das sechsstöckige Atrium des L'Hôtel in der Pariser Rue des Beaux-Arts. Vor mehr als hundert Jahren, als es noch Hôtel d'Alsace hieß, verbrachte hier Oscar Wilde seine letzten Lebensjahre. Geld, um das Zimmer zu bezahlen, hatte er nicht. Aber zum Glück einen Hotelier, der ein Verehrer seiner Werke war.

Gehoben, aber gediegen: Friedrich Dürrenmatt ließ sich in Vulpera im Unterengadin zu seinem Roman "Durcheinandertal" inspirieren - allerdings nicht im Hotel Villa Post, sondern im Grandhotel Waldhaus. Dieses brannte wie sein Alter Ego im Roman ab.

Das Hotel Gabrielli in Venedig erkennen Cineasten sogleich, die markante Balkonfront zierte schon viele Filme, etwa "Wenn die Gondeln Trauer tragen". Aber: Hier nutzte auch Franz Kafka seinen Aufenthalt, um über das Leben an sich zu sinnieren.

Schloss Elmau in Oberbayern ist seit dem G7-Gipfel im Juni 2015 weltberühmt, geschätzt ist es schon länger. Hier tagte auch 1959 die Gruppe 47, es lasen und diskutierten unter anderem Uwe Johnson und Ingeborg Bachmann - je später der Abend, desto lebhafter wurde es.

Meerblick aus einem Zimmer des Château Le Cagnard. Der Ort Cagnes-sur-Mer in Südfrankreich hatte einen Ruf als Treffpunkt für Künstler und Literaten. Diese schätzten das Licht der Provence, die Meeresnähe und die Abgeschiedenheit des Ortes.

Vom Château Le Cagnard ließen sich unter anderem Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre inspirieren. Georges Simenon kaufte sich gleich ein Häuschen in Haut-de-Cagnes und spielte Boule auf dem Schlossplatz.

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