Vertrauliche Gespräche
Manchmal lassen einen telefonierende Mitreisende mehr an ihrem Leben teilhaben, als einem lieb ist. Immer wieder klagten User über wichtigtuerische Manager, die via Handy mit ihren Abschlüssen prahlten oder naive Angestellte, die munter und lautstark Betriebsinterna ausplauderten.
Schlimm traf es auch diesen User: "Als drei ca. 40jährige Frauen in breitestem Schwyzerdütsch einander ihr Sexualleben ausbreiteten, blieb mir (30, männlich) nur die Flucht in den Speisewagen."
Statt still unter dem Gesprächsterror zu leiden, drehen manche User den Spieß einfach um:
"Ich habe mir vorgenommen, mich das nächste mal einfach daneben zu stellen und provokant ganz aufmerksam zuzuhören, oder ich fange an, laut zu singen. Machen Sie mit?"
Doch neben all den Peinlichkeiten wird man gelegentlich Zeuge echter Gefühle:
"Da war doch wieder so ein junger Kerl, der mit lauter Stimme sein Handy fütterte. Inhalt: sein Gesprächspartner hatte Probleme mit der Freundin, Liebeskummer. Viele Tipps und so manches Mitgefühl waren zu vernehmen. Im Wagen wurde es immer stiller, alle Fahrgäste nahmen Anteil. Irgendwann rief er ins Handy: 'weißt du was, jetzt rufst du sie an, verabredest dich auf einen Spaziergang und ihr sprecht euch mal aus!' Darauf begeisterter Applaus im Zug! Yeah! Guter Vorschlag! Der arme Kerl, selten so eine rote Birne gesehen. Aber für uns andere war es ein menschliches, wunderbares Erlebnis!"