Highgate Cemetery, London
Kurz nachdem Queen Victoria gekrönt wurde, eröffnete Highgate Cemetery im Jahr 1839 seine Pforte und beendete damit unhaltbare Zustände: Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es kaum noch Platz auf den Friedhöfen. Zwischen Läden, Häusern und auch Kneipen entstanden kleine Gräberfelder, auf denen Tote bisweilen nicht tief genug begraben wurden. Der Gestank nahe diesen "Friedhöfen" war furchtbar. Schließlich entschloss sich das Parlament, sieben neue Friedhöfe anzulegen, einen davon in Highgate, das auf einem Hügel im Norden Londons liegt (mehr Bilder sehen Sie hier). Mit seiner ungewöhnlichen Architektur und der Lage mit Blick über London sollten reiche Investoren angezogen werden - und der Plan ging auf: Es wurden zum Beispiel zwei Kapellen im Tudorstil gebaut und Katakomben im gotischen Stil.
Da so viele Menschen ihre letzte Ruhe in Highgate finden wollten, wurde der Friedhof 1856 noch um den East Cemetery erweitert. Doch die Zeit prunkvoller Familiengräber und Mausoleen ging vorbei, der Friedhof verkam, bis sich 1975 die "Friends of Highgate Cemetery" an die Restaurierung und Pflege machten - mit Erfolg. Die Mischung aus englischem Park und Friedhof mit Monumenten, die das viktorianische London widerspiegeln, ist seit 1987 als schützenswert im English Heritage Register gelistet.
Zum Erhalt des Friedhofs tragen auch die Besucher bei: Sie müssen Eintritt zahlen, der westliche Teil kann nur bei Führungen besichtigt werden. Eines der berühmtesten Gräber ist das von Karl Marx, das im neueren östlichen Teil liegt. Auch das mögliche Vorbild für Sherlock Holmes Widersacher Professor Moriarty, der deutsch-amerikanische Kriminelle Adam Worth, liegt hier begraben.