Bergsteigen auf die Schnelle:Kurz und knackig rauf zum Gipfel

Sie wollen an die Spitze, haben aber nicht den ganzen Tag Zeit? Dann kommen Sie auf diese Touren - dreieinhalb Stunden dauert die längste.

S. Herbke

10 Bilder

Bergsteigen auf die Schnelle: Kurze Touren, Pfronten Tourismus

Quelle: SZ

1 / 10

Sie wollen an die Spitze, haben aber nicht den ganzen Tag Zeit? Fünf kurze und knackige Touren für Bergliebhaber mit Kondition, für die Sie höchstens dreieinhalb Stunden brauchen.

Aggenstein, 1986 Meter

Es beginnt gemütlich: In der Gondel der Breitenbergbahn und bei der Auffahrt mit der Vierersesselbahn zur Hochalpbergstation kann man nicht nur die jähen Abstürze des Aggensteins begutachten - man hat auch Zeit, Kräfte zu sammeln und sich auf die kurze Sprinttour vorzubereiten. Dann geht es los, erst flach über einen sanften Wiesenrücken direkt auf die abweisenden Wände des Aggensteins zu - eine Strecke wie geschaffen zum Warmlaufen. Dann hält sich der Schnellwanderer rechts, um zum Sockel des Gipfelaufbaus zu kommen. Ab hier wird es steil und anstrengend.

Foto: Pfronten Tourismus

Bergsteigen auf die Schnelle: Kurze Touren, Pfronten Tourismus

Quelle: SZ

2 / 10

Viele Serpentinen führen über den "Langen Strich", eine grüne Rampe am Nordostkamm, steil hinauf in einen Sattel und dann in kurzer, leichter Kletterei zum Gipfelkreuz. Zurück bei der Bergstation der Breitenbergbahn sollte man unbedingt einen Abstecher zum Aussichtssteg machen: Neun Meter ragen die Gitterroste über den Felsrand hinaus - da ist neben dem Ausblick ein wenig weiterer Nervenkitzel inklusive.

Anforderung: Kurze, wenn auch anspruchsvolle Bergwanderung, die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert. Einige Stellen sind mit Drahtseilen gesichert, Vorsicht bei feuchter Witterung!

Zeit: 2,5 bis 3 Stunden

Infos: breitenbergbahn.de

Foto: Pfronten Tourismus

Auf die Schnelle auf die Alpspitze ...

Bergsteigen auf die Schnelle: Kurze Touren, Herbke

Quelle: SZ

3 / 10

Alpspitze, 2628 Meter

Die Nordwand-Ferrata ist die logische Fortsetzung der Alpspitzseilbahn: Erst schwebt man auf Drahtseilen mit der Gondel zum Osterfelderkopf, dann hängt man sich ins Drahtseil des Klettersteigs ein und steigt in Falllinie durch die Nordwand auf den Gipfel der Alpspitze.

Zwar ist der Klettersteig bestens abgesichert - doch unterschätzen darf man ihn keinesfalls. In schöner Linienführung zieht der Steig himmelwärts, mal luftig über aalglatte Felswände - die Füße finden nur an Eisenbügeln Halt -, dann über Felsstufen mit reichlich natürlichen Tritten und Griffen.

Foto: Herbke

Bergsteigen auf die Schnelle: Kurze Touren, Herbke

Quelle: SZ

4 / 10

Fast durchgehend begleitet einen das Drahtseil vom Einstieg bis zum Gipfel, so dass die Nerven nicht gar so flattern. Mit jedem Meter werden die Tiefblicke imposanter, in der Stoaröslscharte öffnet sich ein großartiger Blick auf Höllentalferner und Zugspitze. An der Spitze belohnt oben schließlich die traumhafte Rundsicht: im Rücken die grauen Felswände des Blassen- und Jubiläumsgrates, vor einem der grüne Talkessel von Garmisch-Partenkirchen.

Anforderung: Der 1978 gebaute Klettersteig ist gut gesichert, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sowie komplette Klettersteigausrüstung erforderlich. Aufgrund der vielen Begeher ist die Steinschlaggefahr in der Ferrata nicht zu unterschätzen!

Zeit: 3 bis 3,5 Stunden

Infos: zugspitze.de

Foto: Herbke

Auf die Schnelle auf den Ross- und Buchstein ...

Bergsteigen auf die Schnelle: Kurze Touren, Antes&Antes

Quelle: SZ

5 / 10

Roßstein und Buchstein, 1697 und 1701 Meter

Wie beliebt die Tour ist, das zeigt bereits der riesige Parkplatz, der seit einigen Jahren kurz hinter Bayerwald an der Straße von Kreuth zum Achenpass der Ausgangspunkt für die Bergsteiger ist. Kein Wunder: Der Anstieg überzeugt ab dem ersten Meter. Hier gibt es kein langweiliges Forststraßenschlurfen, sondern Spannung und Abwechslung von Beginn an. In Serpentinen gewinnt der Steig gleich spürbar an Höhe, beim Niederleger der Sonnbergalm erreicht der Wanderer eine erste Lichtung. Nach der Strecke im Bergwald quert man zum Hochleger der Sonnbergalm, vor dem das Gipfelpaar auftaucht: rechts der Buchstein, links der Roßstein und dazwischen die Tegernseer Hütte.

Foto: Antes&Antes

Bergsteigen auf die Schnelle: Kurze Touren, Antes&Antes

Quelle: SZ

6 / 10

Ein kurzweiliger Steig mit kurzen gesicherten Felspassagen führt direkt zur Hütte. Nur Geübte unternehmen einen Abstecher durch eine arg abgespeckte und sehr rutschige Felsrinne auf den Buchstein, alle anderen sollten mit dem Roßstein vorlieb nehmen und dem dankbaren Aussichtsgipfel über seinen schmalen, aber einfach zu bewältigenden Gipfelrücken aufs Haupt steigen.

Anforderung: Schöne und beliebte Wanderung auf zwei hervorragende Aussichtsgipfel. Die Felsstufe unter der Tegernseer Hütte ist mit Drahtseilen gesichert, Trittsicherheit erforderlich. In der Felsrinne auf den Buchstein Kletterei über glatten Fels, besondere Vorsicht bei Nässe, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich.

Zeit: 3,5 Stunden

Info: dav-tegernsee.de

Foto: Antes&Antes

Auf die Schnelle auf das Ettaler Manndl ...

Bergsteigen auf die Schnelle: Kurze Touren, Herbke

Quelle: SZ

7 / 10

Ettaler Manndl (1633 Meter)

Auf den Laber (1684 Meter) kommt man ganz bequem mit der nostalgischen Gondel der kleinen Seilbahn. Doch dann wird es ernst. Erst geht es kurz bergab, dann schnell hinüber zum Ettaler Manndl und dort steil hinauf auf den Felsturm. Die Route ist nicht zu verfehlen, eine Kette weist den Weg in das steile Schrofengelände. Es gibt zwar reichlich Tritte und Griffe, dennoch erfordern die durch die vielen Begeher schon reichlich abgespeckten Felsen volle Aufmerksamkeit.

Foto: Herbke

Bergsteigen auf die Schnelle: Kurze Touren, Herbke

Quelle: SZ

8 / 10

Nach einem letzten kurzen Aufschwung steht man am Gipfel und blickt hinunter auf den Soilesee im Kessel zwischen Laber und Ettaler Manndl. Dann geht es den gleichen Weg zurück zum Fuß des Felsaufbaus, schnell hinunter zum Soilesee und dort wieder steil hinauf zum Laber. Geschafft! Denn ab hier nimmt man wieder die Gondel und schwebt bequem zurück ins Tal.

Anforderung: Der kurze Anstieg auf das Felshorn des Ettaler Manndls ist mit Ketten und einigen Eisenstiften gesichert und erfordert leichte Kletterei. Vorsicht bei Nässe, die Felsen sind unangenehm glatt.

Zeit: 2,5 Stunden

Infos: laber-bergbahn.de

Foto: Herbke

Auf die Schnelle auf die Rotspitze ...

Bergsteigen auf die Schnelle: Kurze Touren, Herbke

Quelle: SZ

9 / 10

Rotspitze, 2067 Meter

Der Auftakt täuscht. Zwar geht es mit der Seilbahn von Maurach zur Erfurter Hütte (1831 Meter) und auch dort auf einem gemütlichen Weg leicht bergab Richtung Dalfazalm, doch dann wird es anstrengend: Ein steiler Pfad zweigt auf einem Wiesensattel rechts ab und führt in vielen Serpentinen bergauf.

Zeit zum Durchschnaufen bleibt hier nicht, stetig gewinnt man an Höhe und nach einem letzten schmalen Gratstück steht man schon auf dem Gipfel der Rotspitze, der von der Erfurter Hütte bereits so verlockend nah ausgesehen hatte.

Foto: Herbke

Bergsteigen auf die Schnelle: Kurze Touren, Herbke

Quelle: SZ

10 / 10

Seinen Durst stillt man im Anschluss entweder in der Dalfazalm oder der Erfurter Hütte, ehe zum Schluss noch ein letzter Nervenkitzel wartet.

Der "Airrofan" - ein an Stahlseilen befestigter Flieger - zieht vier Wagemutige erst einmal über eine Strecke von 800 Meter hinauf zum Gschöllkopf, wo sie dann mit einer Geschwindigkeit von 85 Kilometern in der Stunde wieder talwärts sausen.

Anforderung: Nur die letzten Meter auf die Rotspitze erfordern Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, ansonsten ist die Bergwanderung gut zu bewältigen.

Zeit: 2,5 Stunden

Infos: achensee.info

Foto: Herbke

(sueddeutsche.de/kaeb/cmat)

© sueddeutsche.de/dd
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: