Barcaccia-Brunnen in Rom:Malträtierte Sehenswürdigkeit

Rom, Spanische Treppe, Barcaccia-Brunnen

Bild der Verwüstung: Der Barcaccia-Brunnen nach den Ausschreitungen am 19. Februar.

(Foto: dpa)
  • Heftige Krawalle durch niederländische Hooligans haben in Rom für Chaos gesorgt.
  • Nun werden Aufräumarbeiten durchgeführt. Besonders der Barcaccia-Brunnen an der berühmten Spanischen Treppe wurde beschädigt.

Reisende, die im Urlaub keine Nachrichten verfolgen und an diesem Freitagmorgen arglos die berühmte Spanische Treppe besuchen wollen, dürften sich wundern: Wo sie auf barocke Pracht und mediterranes Flair hoffen, sind Spuren von Chaos zu sehen.

Anhänger des niederländischen Fußball-Clubs Feyenoord Rotterdam haben sich im Vorfeld des Europa-League-Spiels beim AS Rom Massenschlägereien geliefert. Schon am Mittwochabend flogen am Campo di Fiori Flaschen auf Polizisten. Am Donnerstag eskalierte die Gewaltbereitschaft zahlreicher Hooligans erneut - diesmal am Platz vor der Spanischen Treppe.

Niederländer griffen die Polizei an, dabei zerstörten sie auch Fahrzeuge und Müllcontainer. Es gab mehrere Verletzte und viele Festnahmen. Besonders geschockt sind die Römer am Tag danach aber davon, wie ihre Sehenswürdigkeiten ramponiert wurden: Besonders der Barcaccia-Brunnen sah nach den Krawallen aus wie ein Schlachtfeld.

Barcaccia-Brunnen in Rom: Eine Momentaufnahme des Barcaccia-Brunnens während der Hooligan-Krawalle am Donnerstag.

Eine Momentaufnahme des Barcaccia-Brunnens während der Hooligan-Krawalle am Donnerstag.

(Foto: AP)

Fotos und Videos, die etwa bei der Online-Ausgabe der Zeitung Repubblica zu sehen sind, zeigen, wie Bierflaschen und anderer Müll im Wasser schwimmen. Sind sie erst einmal entfernt, könnten schlimmere Schäden ans Licht kommen, befürchteten Experten in ersten Einschätzungen in italienischen Medien.

Der barocke Brunnen, der im frühen 17. Jahrhundert nach den Plänen von Pietro Bernini fertiggestellt wurde, hat es seit langem nicht leicht. Die Spanische Treppe ist als Treffpunkt für feierfreudige Touristen bekannt, zuletzt wurde 2014 eine Restaurierung durchgeführt. Dass diese bereits wenige Monate später wieder umsonst sein würde, hatte so wohl niemand erwartet.

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