Schon der Weg zum Weltkulturerbe lässt unwissende Besucher staunen, andere sind etwas weniger ehrfürchtig: Alles nur Schein. Die antik wirkende Tempelanlage ist nämlich kein Original, sondern ein möglichst authentischer Nachbau, in dem heute wieder Mönche der Lehre Buddhas folgen.
Das war nicht immer so. Bereits vor und während der Kulturrevolution Mao Zedongs erlebte der Buddhismus in China seinen Niedergang: Zahlreiche Klöster wurden zerstört, die Ausübung der Religion verboten und die Yungang-Grotten verfielen.
Seit 2001 gehört die Anlage mit ihren 42 Grotten und 252 Nischen zum Unesco-Welterbe, ist gleichzeitig Chinas älteste Sammlung buddhistischer Bildhauerei und bei Einheimischen als Ausflugsziel beliebt. Europäer sind hier kaum zu sehen.