Ausweis-Dokumente:Das ist der neue Reisepass

  • In Berlin ist der künftige deutsche Reisepass präsentiert worden.
  • Die Neuerungen sollen vor allem vor Fälschungen schützen.
  • Die Ausgabe der neuen Dokumente startet bereits am 1. März.

Innovationen bei offiziellen Dokumenten kommen selten vor, manchmal gibt es aber trotzdem Überraschungen. So sorgte vor einiger Zeit Norwegen für Aufsehen, als es die Gestaltung neuer Reisepässe in einem Ideenwettbewerb ausschrieb - das Gewinnerdesign war tatsächlich ein Hingucker.

Etwas vorsichtiger ist man in Berlin an das Thema herangegangen. Auch dort wurde nun ein neuer Reisepass vorgestellt. Doch bei der deutschen Variante liegen die Veränderungen eher im Detail. So ist das Dokument künftig etwas kleiner als bisher. Die Hülle wird flexibler, das bekannte Weinrot bleibt aber.

Der Einsatz neuer Materialen solle den Pass nutzerfreundlicher machen, heißt es vom Innenministerium. Fälschungen verhindern sollen unter anderem ein neues Sicherheitspapier mit Sicherheitsfaden und Wasserzeichen sowie eine Passkarte aus Polycarbonat, ähnlich wie bereits im Personalausweis (Details zu den neuen Sicherheitseigenschaften sind hier zusammengestellt.) Es ist vorgesehen, die neue Version in sieben Varianten auszugeben: mit 32 Seiten oder auf Wunsch für Vielreisende mit 48 Seiten, zudem als Diplomaten- oder Dienstpass sowie als Reiseausweis für Staatenlose, Flüchtlinge und Ausländer.

Experten von Europol warnen vor einer zunehmenden Nutzung gefälschter Pässe durch Kriminelle. "Der neue deutsche Reisepass schützt zuverlässig vor Fälschungen, vor Missbrauch", sagte nun Bundesinnenminister Thomas de Maizière bei der Präsentation in Berlin: "Und er ermöglicht allen Passinhabern eine schnelle Identifizierung in der ganzen Welt."

Das modernisierte Dokument soll schon vom 1. März an ausgegeben werden. Grund zur Aufregung haben die Deutschen aber nicht: Alte Pässe behalten ihre Gültigkeit bis zum angegebenen Datum, der Austausch findet also nach und nach statt. Das Ganze kostet Bürger ab dem 1. März bei der Neuaustellung 60 statt bisher 59 Euro, vor dem 24. Geburtstag unverändert 37,50 Euro.

Der im Jahr 2005 erstmals mit einem elektronischen Speichermedium ausgegebene Reisepass war zuletzt 2007 geändert worden.

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