Auswärtiges Amt:Reisende sollen Syrien verlassen

Das Auswärtige Amt rät nach der Eskalation der Unruhen allen Deutschen zur sofortigen Ausreise - so lange noch reguläre Flüge starten.

Das Auswärtige Amt rät allen Deutschen in Syrien, das Land zu verlassen. Sie sollten versuchen, mit regulären Flügen auszureisen, so lange dies noch möglich ist, schreibt das Ministerium in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen für das Land im Nahen Osten. Von Reisen nach Syrien wird bereits seit längerem dringend abgeraten. In den vergangenen Wochen wurden bei Demonstrationen und Auseinandersetzungen in Syrien Hunderte Menschen getötet.

Einer der deutschen Veranstalter, der Syrienreisen anbietet, ist Studiosus. In der vergangenen Woche waren dessen Gäste regulär aus dem Land ausgereist, so dass sich aktuell keine Studiosus-Reisenden mehr im Land aufhalten. "Bis Gründonnerstag haben die Urlauber abseits der Unruhestädte nichts von dem Aufruhr mitbekommen, nur ein paar Pro-Assad-Demonstrationen - und auf diese wurde natürlich nicht geschossen", sagt Edwin Doldi, Sicherheitsmanager bei dem Studienreisen-Anbieter.

In täglicher Absprache mit den Reiseleitern hatte man sich entschlossen, die Gäste regulär bis vergangenen Donnerstag in Syrien weiter reisen zu lassen. "Hätte sich die Lage drastisch verschärft, hätten wir sie vorher schon rausgeholt, zur Not über die Türkei", so Doldi. Rückblickend sei die Abreise am Gründonnerstag gerade noch rechtzeitig erfolgt: Am Karfreitag eskalierte die Lage, "dann hätten wir die Tour abbrechen müssen".

In diesem Jahr hatte Studiosus mit etwa 2000 Studienreisenden in Syrien gerechnet, doch allein bis Mitte Mai musste man 400 Kunden absagen. Mitte September sollten die nächsten Reisen beginnen, die aber gestrichen werden, verbessert sich die Lage nicht wesentlich. Wer eine Studiosus-Herbstreise nach Syrien gebucht hat, kann umbuchen und nun auch kostenlos stornieren.

Spätestens zwei Monate vor Beginn der geplanten Reisen im September wollen die Verantwortlichen bei Studiosus entscheiden, ob die Fahrt doch stattfinden kann, "und danach sieht es nach dem jetzigen Stand nicht aus", sagt Doldi. Etliche Kunden würden auf alternative Ziele im westlichen Mittelmeer wie Andalusien oder Marokko, aber auch in der Türkei umschwenken.

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