Ausflugsziel:Auf der Spur der Künstler

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Das Wasserschloss Moritzburg inspirierte Maler und Filmleute. Mit seinen weitläufigen Park- und Seenanlagen zieht es ganzjährig Spaziergänger und Freizeitsportler an. Das Sächsische Landesgestüt hält dort Hengstparaden ab.

Von Ingrid Brunner

Bereits der Anblick macht ruhig: An windstillen Tagen liefert der große See ein perfektes Spiegelbild des Wasserschlosses Moritzburg. Ein Idyll mit Pferdekoppeln und klappernden Störchen. Die Maler Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Bleyl, Erich Heckel, Max Pechstein und Otto Mueller der Dresdner Künstlergruppe "Die Brücke" zog es hierher. Ein Brücke-Weg mit 15 Stationen führt durch die Teich- und Kulturlandschaft und zeigt, wo einige der Werke entstanden sind. Das Wasserschloss unweit von Dresden ist eines dieser vielen Ausflugsziele rund um die Stadt, die per Rad und zu Fuß durch die Jahreszeiten ihren jeweils eigenen Reiz entfalten.

Herzog Moritz von Sachsen erbaute das Jagdschloss 1542, Kurfürst Johann Georg II. ließ 1661 eine Kapelle dazu errichten. August der Starke schließlich begann 1723 mit den Umbauarbeiten zum Wasser- und Lustschloss. Auch spätere Fürsten erweiterten die Schlossanlage nach ihren Vorstellungen. Heute umgeben das Wasserschloss eine barocke Gartenanlage und ein umfangreiches Seensystem. Eine Sichtachse leitet den Blick zum Fasanerieschlösschen, wo heute noch Fasane gezüchtet werden. Ein Kuriosum sind auch der Hafen und der Leuchtturm mit Mole am Niederen Großteich Bärnsdorf. Der Binnenleuchtturm hat nie einem Schiff den Weg gewiesen, er diente einfach dem Plaisir eines des Nachfahren von August dem Starken und ist nun ein beliebtes Fotomotiv.

Das Schlossinnere war Filmkulisse für den tschechischen Märchenfilm "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", der stets zu Weihnachten im Fernsehen läuft. Jedes Jahr vom Herbst bis Januar / Februar zeigt eine Ausstellung im Schloss Kleidung, Requisiten und Filmszenen vom Dreh. Das Schönste für kleine Mädchen: der Goldene Schuh von Aschenbrödel auf einer der Außentreppen. Die Großen kommen hierher, um zu paddeln, die Hengstparade des Sächsischen Landesgestüts anzuschauen oder gepflegt in der Churfürstlichen Waldschänke einzukehren. Und wenn der See zugefroren ist, gleiten hier die Schlittschuhläufer übers Eis.

Informationen: www.schloss-moritzburg.de

© SZ vom 19.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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