Antarktis:Weniger Tourismus am Südpol

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Die USA, Deutschland sowie 26 weitere Vollmitglieder des Antarktisvertrages wollen das gefährdete Ökosystem der Antarktis besser schützen.

Die USA, Deutschland sowie 26 weitere Vollmitglieder des Antarktisvertrages wollen den Tourismus in der Antarktis begrenzen. Dadurch solle das gefährdete Ökosystem der Südpol-Region geschützt werden.

Der Tourismus in der Antarktis soll begrenzt werden. (Foto: Foto: dpa)

Kreuzfahrtschiffe in der Region sollen künftig höchstens 500 Passagiere aufnehmen. Zu keiner Zeit sollen sich mehr als 100 Touristen auf dem Antarktis-Boden befinden, beschlossen die Vollmitglieder zum Abschluss einer Konferenz zum 50-jährigen Bestehen des Antarktis-Vertrages. Allerdings sind die Beschlüsse zunächst nicht bindend, sondern müssen von den einzelnen Ländern ratifiziert werden.

Der Tourismus zum Südpol stieg in den vergangenen Jahren rasant an: Noch in der Saison 1992/93 fanden lediglich 6512 Reisende den Weg dorthin. In der Saison 2008/09 werden mehr als 34.000 Menschen erwartet. Zu den Vollmitgliedern des Antarktis-Vertrages zählen neben den USA, Deutschland, Russland, China und Japan auch zahlreiche andere europäische und lateinamerikanische Länder.

Umweltschützer begrüßten die Initiative. "Die Antarktis zu besuchen, sollte ein Privileg sein, es handelt sich nicht um ein Recht", sagte Gerald Leape von der amerikanischen Pew- Umweltschutzgruppe. Vor allem auch die USA hatten sich für konkrete Beschlüsse eingesetzt. "Eine Verschärfung der Umweltregularien ist vor allem wichtig angesichts des wachsenden Tourismus in der Antarktis", hatte Außenministerin Hillary Clinton zur Eröffnung der Konferenz unterstrichen.

Der Antarktisvertrag besagt, dass der Südpol nur zu friedlichen Zwecken genutzt werden kann. Er garantiert zudem die Freiheit der Forschung in der Region. Die Umweltstiftung WWF unterstrich anlässlich des Treffens die Gefahren für Nord- und Südpol. "Ein Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur um zwei Grad ist definitiv zu viel für unsere Polregionen", warnte Rob Nicoll vom Antarktis-Programm des WWF.

Pinguine seien die ersten, die im Süden unter der Erderwärmung leiden. Auf der anderen Seite der Erdkugel sähe es für die Eisbären nicht besser aus. Wissenschaftler befürchteten, dass die Arktis binnen einer Generation im Sommer komplett eisfrei sein könnte.

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