SZ: Man sieht rote Fangzäune auf Ihren Bildern, Lichtkegel von Schneekanonen im Dunkeln, Kabelrollen, Pistenraupen - alles, was der Tourist sonst kaum mitbekommt.
Spinatsch: Bilder aus meinem Zyklus "Snow Management" wurden bisher nur in Ländern rund um die Alpen gezeigt. Die Leute kennen diese Welt eigentlich, und trotzdem sehen sie darin offenbar etwas Neues. Das ist für mich ein Kompliment. Mir geht es aber auch darum, die visuelle Geschichte der Alpen fortzuführen und die neueren Erscheinungen zu zeigen.
Dazu gehört die Nachtarbeit der Pistenraupenfahrer und die ganze Infrastruktur, die für ein Event wie etwa das Laserlicht-Spektakel "Hannibal" auf dem Gletscher in Sölden aufgebaut wird. Wenn Sie als Zuschauer zu einem Skirennen gehen, haben Sie permanent das ganze "Making of" vor sich, die Kameras, die Absperrungen, die Schneekanonen. Im Fernsehen sehen sie nur die perfekten, ausgewählten Einstellungen mit den richtigen Sponsorenlogos. Mich interessiert der Nebenschauplatz, das, was hinter der Bühne passiert.
Foto: Jules Spinatsch, Courtesy Galerie Luciano Fasciati, Chur