Alpen im Winter:Die schönsten Orte zum Angeben und Aufwärmen

Hier macht der Winter Spaß beim Abtauchen, Abheben und Auftauen. Wir stellen unsere Favoriten in den Alpen vor - hier unter anderem für Mutige und Verfrorene.

Aus der SZ-Redaktion

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Der beste Ort zum ... Schwitzen

PR-Foto für die Hütte "Schöne Aussicht" in den Alpen

Quelle: StefanSchuetz.com 49-1712831475; Stefan Schütz

Saunieren auf dem Schnalstaler Gletscher

Da oben leuchten die Sterne, da unten glühen wir. Das blubbernde Wasser im Hot Tub ist 40 Grad warm, die Luft ist eiskalt. Vom dampfenden Freiluftpool aus, der neben der Hütte "Schöne Aussicht" auf dem Schnalstaler Gletscher steht, blickt man auf verschneite Dreitausender, die magisch im Mond- und Sternenlicht glitzern. Es gibt kaum eine schönere Art, nach einem Skitag zu entspannen, als in dieser einzigartigen Hochgebirgs-Wellness-Anlage. Ein paar Schritte von der Wanne aus durch den Schnee, und man steht in einer fassförmigen Holzhütte, in der es 90 Grad heiß ist - laut Hüttenbetreiber Paul Grüner das "höchstgelegene frei stehende Saunahaus der Alpen". Das Schwitzfass hat er eigens aus Lappland einfliegen lassen. Nun können die Gäste auf höchstem Niveau saunieren - schließlich liegt die Hütte auf 2845 Meter Höhe am Rande des Hochjochferners. Der Saunaofen wird rustikal mit Holzscheiten beheizt, das Feuer knistert gemütlich, an der Scheibe der Tür hängen Eisblumen. Ganz Unverfrorene wälzen sich nach dem Abschwitzen nackt im Pulverschnee. Heißer kann der Winter nicht beginnen.

Titus Arnu

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Der beste Ort zum ... Aufziehen lassen

Noriker Pferde Winter

Quelle: iStockphoto

Lifteln mit Pferden im Lungau

Der Lift ist fast immer "total relaxed". Behauptet zumindest sein Besitzer, Andreas Neuschitzer. Kann auch gut stimmen, denn der Lift ist ja ein Kaltblut, kein nervöser Araber, kein eigensinniger Haflinger, sondern eine Noriker-Stute. Leni heißt sie, und meist geht sie im Gespann mit ihrer Mutter Lisa. Und hinter den Pferden am Seil hängen dann die Skifahrer.

Der "Biolift", wie Neuschitzer sein Gespann scherzhaft nennt, ist am Katschberg im Lungau unterwegs. Er bringt Skifahrer, die zur Pritzhütte im Gontal abgefahren sind, einen drei Kilometer langen Ziehweg zurück zum eigentlichen Lift. Es geht relativ flach dahin, nur hin und wieder kommt eine Steigung, dann müssen die Wintergäste sich gut festhalten. Die Knoten am Seil helfen dabei, vor allem, wenn die Hände schon recht klamm sind. Wenn es bergab geht, muss man im Schneepflug bremsen, damit niemand dem Vordermann oder der Vorderfrau die Skier in die Hacken rammt. Und vor allem: damit niemand die Leni übern Haufen fährt.

Die Pritzhütte liegt in einem Naturschutzgebiet. Der Bau eines gewöhlichen Lifts kam also nicht infrage. Die Gäste können zur Hütte wandern. Sie können sich auch von Neuschitzers Pferdehof aus, dem "Alpinen Pferdezentrum Katschberg" (www.pferdezentrum-katschberg.at), mit der Kutsche hinbringen lassen. Die Skifahrer, die er an der Hütte für zehn Euro pro Person abholt, müssen den Lift vorbestellen.

So weiß Neuschitzer, wer auf der unpräparierten Piste unterwegs ist und einen Rücktransport braucht. Sind Kinder, weniger gweübte Skifahrer oder Snowboarder abzuholen, hängt Neuschitzer einen Schlitten mit an, dann werden die Gäste sitzend zurückgezogen. Neuschitzer selbst führt das Pferd nicht, er reitet es. So kann er einen Teil der Strecke auch mal flotter zurücklegen. Galoppiert wird allerdings nur, wenn die Gruppe klein ist, die Skifahrer sicher auf den Brettern stehen - und wenn, wie Neuschitzer sagt, "die Einkehr nicht zu intensiv war". Zu viel Gekreische mögen die Pferde nämlich nicht. Da wird dann selbst eine Leni unleidlich.

Monika Maier-Albang

Im Bild: Stark auch im Schnee - Noriker-Pferde.

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Der beste Ort zum ... Eisbaden

Illustrationen Reise in den Winter

Quelle: Alper Özer

Im Turracher See in 30 Grad warmem Wasser

Der Turracher See ist keine 20 Hektar groß und an kaum einer Stelle tiefer als 20 Meter - also eigentlich nur eine größere Pfütze. Dennoch läuft eine Grenze durch ihn hindurch: die zwischen der Steiermark und Kärnten. Der Ehrgeiz, über sie hinüber zu schwimmen, wird entscheidend gebremst von der Temperatur und den wechselnden Aggregatzuständen des Wassers. Der See liegt auf 1763 Metern Höhe, selbst sommers wird sein Wasser nie wärmer als 18 Grad. Und winters ist er zugefroren, oft meterdick.

Der ganze See? Nun, in einem kleinen Eck wird er eisfrei gehalten, egal, wie kalt es ist, und zwar unmittelbar vor dem Wellness- und Badebereich des Hotels Hochschober. Dort schwimmt ein Rahmen aus Edelstahl auf Luftpolstern auf dem Wasser und steckt ein zehn Meter breites und 25 Meter langes Seebad ab. Schürzen aus Neopren bis in drei Meter Tiefe schotten das Bad gegen den See ab, ein Netz am, nun ja, Boden des Beckens hält Fische fern.

Das Bassin ist gleichwohl ein offenes System, man schwimmt im Bergseewasser. Beheizt wird es sommers mittels Wärme-Tauscher, winters durch Fernwärme aus einem Biomasse-Heizwerk am gegenüberliegenden Ende des Sees. Da warmes Wasser leichter als kaltes ist, schwimmt es oben, zudem fasst das Bad nur 750 Kubikmeter. In Relation zum übrigen See ist das ein Verhältnis von ein paar Spritzern in einer vollen Badewanne. Das Bad, seit 1995 im Sommer- und seit 1999 im Winterbetrieb, beeinträchtigt das Ökosystem des Turracher Sees insofern nicht, das bestätigt das Kärntner Institut für Seenforschung. Familie Leeb, die das Hotel betreibt, zu dem als zweite Extravaganz ein China-Turm gehört, hält auf die spezielle Konstruktion dieses Seebades das Europapatent.

Der stattliche China-Turm gleich neben dem Seebad ist von dort aus aber nur schemenhaft zu sehen, von den Gipfeln der umliegenden Gurktaler Alpen ganz zu schweigen. Über dem Bassin hängen stets wolkige Schwaden, wie sie ein türkisches Dampfbad nicht besser hinbekommt. Der Weg in den Himmel führt übrigens durch die Hölle: Vom Hotel ins Seebad und zurück muss man durchs Freie, bei Wind und Wetter.

Stefan Fischer

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Der beste Ort zum ... Aufwärmen

Bad Gastein Winter

Quelle: Maciej Zych - Fotolia

Am Feuer von Bad Gastein

Je größer die Tradition, desto schwerer hat es die Gegenwart; und manchmal ist das gar nicht so schlecht. Dem Einer-Sessellift hinauf zur Bellevue-Alm oberhalb von Bad Gastein hat die Moderne beispielsweise nicht viel anhaben können; er entschleunigt die Gäste einzeln und noch immer ziemlich unprätentiös, ohne Schutzhaube oder Sitznachbar oder Sitzheizung. Und ohne Hast. Langsam ruckelt man zwischen Fichten hindurch, die Bergstation sieht aus wie eine Scheune; nebendran steht die Bellevue-Alm auf 1260 Metern.

Viele Menschen verbinden diesen Ort mit der Vergangenheit. Toni Sailer soll hier gemäß Almchronik im Jahre 1958 - nach dem Sieg in der Abfahrt am gegenüberliegenden Graukogel - seinen WM-Titel gefeiert haben. Im selben Jahr wurde hinter dem Almgebäude ein Swimmingpool angelegt, der schon als Kulisse für Aufnahmen von Chanel-Models diente. Der Schah von Persien war hier zu Gast, ebenso Hollywood-Regisseur Billy Wilder. Sailer, Wilder, dazwischen Supermodels am Pool. Klingt toll, nur die Gegenwart ist nicht ganz so glamourös.

Die goldene Chanel-Ära Bad Gasteins, das nur wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg mit drei Skiliften lockte und damit den Rest Österreichs in den Schatten stellte, ist lange vorüber, im Tal und auf der Bellevue-Alm. "Am Ende gab es schon eine gewisse Fluktuation bei den Pächtern", sagt Daniel Habe. Er soll als neuer Geschäftsführer Kontinuität ins Alltagsgeschäft bringen. Das alte, 1421 erstmals als "Gut Leopold" erwähnte Anwesen ist nämlich noch immer eine gemütliche, eine phantastische Alm. Sie liegt direkt an der Talabfahrt des Skigebiets, mit Blick ins Tal.

Wer etwas luxuriöser wohnen will, kann nur ein paar Meter weiter in die "Schiefe Alm" ziehen. Aber selbst die Gäste des modernen Apartmenthauses zieht es bald zurück in die Dependance der Tradition mit ihren niedrigen Decken, der langen, trotzdem oft voll besetzten Bar und der Feuerstelle in der Mitte. Letztere ist so etwas wie die Seele der Alm, ein nach allen Seiten offener, in ein Betongeviert eingelassener Kamin. Da können noch so lange Bars und noch so viele Swimmingpools mit Hunderten schneidigen Goldmedaillengewinnern und Chanel-Models locken. Und wem es abends tatsächlich einmal zu warm werden sollte, schwingt sich einfach auf den Schlitten. Denn hinab ins Tal geht es nicht nur im Nostalgielift, sondern auch auf der beleuchteten Rodelbahn.

Dominik Prantl

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Der beste Ort zum ... Abheben

Snowboard

Quelle: DPA/DPAWEB

In der größten Halfpipe der Welt

Sie sah einfach zu gut, zu verführerisch aus, diese weiße Röhre. Fast 200 Meter lang und pickelhart präpariert lag sie da, die Snowboard-Halfpipe - eine deutsche Übersetzung wie Schneebrett-Kanal trifft es nicht- unterhalb der Laaxer Bergstation Crap Sogn Gion. Nicola Thost konnte ihr nicht widerstehen, nahm kurz entschlossen die Einladung der Veranstalter an und fuhr in ihren knallorangefarbenen Klamotten noch mal mit - bei den Burton European Open, sieben Jahre nach ihrem letzten Wettkampf. Das ist so, als hätte sich Michael Ballack im Sommer vor der WM in Brasilien zurückgemeldet: "Ich wär' dann mal wieder so weit, Trainer."

Nicola Thost war 1998 in Nagano die erste Snowboard-Olympiasiegerin in der Halfpipe geworden, hatte vier Jahre später ihre Wettkampfkarriere beendet und war 2009 eigentlich nur als Zuschauerin zum Gipfeltreffen der Branche nach Graubünden gereist. Shaun White war da, Snowboard-Pionier Jake Burton, einfach alles, was Rang und Namen hat. Wegen dieser Anlage mit ihren Steilwänden.

Heute ist die Superpipe im "NoName Park", einem von insgesamt vier Snowparks des Skigebiets, die größte ständig präparierte Halfpipe der Welt. Sie sollten nur jene Urlauber in Angriff nehmen, die wissen, was sie tun. Ein paar Meter weiter hauen sich Fortgeschrittene über einen Slopestyle-Parcours mit olympischen Ausmaßen, weniger Versierten bieten sich Schanzen und Rampen im Hundehütten-Format. Ende Januar trifft sich die Welt-Elite der Snowboarder wieder in dem 1500-Einwohner-Ort, zu den 16. Burton European Open. Ein paar Altstars werden sicher vorbeikommen. Und die Pipe? Wird wieder verdammt gut aussehen.

Thomas Becker

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Der beste Ort zum ... Angeben

Illustrationen Reise in den Winter

Quelle: Alper Özer

Auf der Streif in Kitzbühel

Wenn man am Start der berüchtigtsten Skirennstrecke der Welt steht und nach unten schaut, können einem schon die Knie weich werden. Es geht sofort hinein in den Steilhang, und schon ist man in der gefürchteten Mausefalle - mit 85 Prozent Neigung das schwierigste Stück der Streif. Alle Elemente einer klassischen Abfahrt muss man auf der 3,3 Kilometer langen Strecke bewältigen: scharfe Geländekanten, Schrägfahrten, Steilstücke, heftige Kurven, Gleitstrecken, Bodenwellen, es gibt sogar eine kurze Bergauf-Passage vor dem Seidlalmsprung.

Die Streif kann im Winter von jedem guten Skifahrer befahren werden, vorausgesetzt, die Strecke wird nicht gerade präpariert (Abfahrtsrennen am 24. Januar 2015). Ausgangspunkt ist die Bergstation der Hahnenkamm-Bahn. Die Schlüsselstellen wie Mausefalle, Steilhang oder Hausbergkante sind als "Skiroute extrem" markiert, oft stark vereist und daher Könnern vorbehalten. Selbst geübte Wintersportler werden sich hüten, durchgehend Schuss zu fahren, um den Streckenrekord (1,51.58 Minuten, Fritz Strobl, 1997) zu brechen. An den schwierigsten Passagen gibt es Umfahrungen, und auf der parallel zur Rennstrecke verlaufenden "Familien-Streif" schaffen es auch durchschnittliche Fahrer locker bis zum legendären Zielhang - die Piste ist rot markiert. Zum Angeben taugt sie natürlich nicht ganz so gut wie das Original.

Titus Arnu

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Der beste Ort zum ... Reinhauen

PR-Foto für das Rifugio Fuciade in den italienischen Alpen

Quelle: ; Rifugio Fuciade

Rinderbäckchen im Trentino

Sergio Rossi ist ein manischer Sammler. Seine Schutzhütte, das Rifugio Fuciade im Trentino, hat er mit hölzernen Butterformen, ausgestopften Wildtieren, bemalten Bauernschränken und bestickten Tischtüchern vollgestellt. "Das meiste stammt von Höfen des Fassatales, wo ich auch viele vergessene Rezepte aufgespürt habe", sagt Rossi. Etwa Fagot da Mont: mit Heidelbeeren und geschmortem Wild gefüllte Teigtaschen. "Früher bekamen wir von der Großmutter Heidelbeeren-Omelett, bis es uns zum Hals heraushing", sagt der 54-Jährige mit barocker Figur. Heute veredelt er die rustikalen Rezepte und lockt damit Feinschmecker an.

Man erreicht die auf 1982 Metern gelegene Hütte vom San-Pellegrino-Pass aus in einer knappen Gehstunde. Am Pass, der das Fassatal mit dem Biostal in Venetien verbindet, gibt es mehrere Skilifte und Hotels, die Gegend ist auch ideal zum Langlaufen. Faule können sich hier von Rossi mit dem Schneemobil abholen lassen. Doch schöner ist es zu Fuß, auf Tourenskiern oder mit einem Schlitten für den Rückweg.

Man wandert auf einer Forststraße sanft bergauf, bis man eine im Idealfall tief verschneite Hochebene erreicht, in deren Mitte die Schutzhütte mit Kapelle und Heustadel wie eine Perle auf einem Samtkissen liegt.

Später serviert Rossi Rinderbäckchen mit Pilzen und Wildkräutern oder Spaghetti aus Kartoffelteig mit Trüffeln und einem geschmolzenen Käse, der nicht von ungefähr Stinker heißt - trotzdem aber hervorragend schmeckt. Getrocknete Birnen für seine Ravioli bezieht Rossi von einem Verwandten, "garantiert ungespritzt". Es ist also kein Wunder, dass im Rifugio an Wochenenden meist alle Tische besetzt sind.

Helmut Luther

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Der beste Ort zum ... Anziehen lassen

File photo of a night view shows the Swiss mountain resort of St. Moritz

Quelle: REUTERS

Shopping mit Butler in St. Moritz

Winterurlaub in St. Moritz kann anstrengend sein, zumindest wenn man Gast im Hotel Carlton ist. Der Anflug mit dem eigens vom Hotel beorderten Helikopter war schon strapaziös. Da muss zur Beruhigung erst mal eine Padabhyanga-Massage im Spa her. Dann ein bisschen Skifahren, aber nicht zu lange, um noch Zeit zum Stylen für die Après-Ski-Champagner-Party zu haben. Immerhin, um das neue Kleid fürs Dinner im mit 17 Gault-Millau-Punkten ausgestatteten Restaurant braucht man sich im Carlton keine Sorgen zu machen. Denn dafür gibt es hier Shopping-Butler.

"Unsere Butler helfen neben zahlreichen anderen Belangen auch beim Einkauf", sagt Michael Lehnort, Vize-Direktor des Hotels, das nur Suiten anbietet. Ob man einen Privateinkauf bevorzugt, bei dem das Geschäft extra für den Kunden schließt, oder ob eine Auswahl mit Model zum Vorführen ins Hotel gebracht werden soll - der Shopping-Butler organisiert alles nach Wunsch. Natürlich geht er in der bereitstehenden Limousine auch mit auf Tour und wirkt wahlweise beratend oder bleibt im Hintergrund als Tütenträger, der die Ausbeute schon vor Rückkehr des Gastes ins Zimmer bringen lässt. Privatvorführungen seien jedoch gefragter als die Begleitung beim Shoppen, sagt Lehnort.

"Meist sind es Damen, die den Shopping-Service beanspruchen", sagt Bastian Müller-Pettenpohl, der seit sieben Jahren als Butler in St. Moritz tätig ist. Gäste aus fernen Ländern, etwa aus Indien oder dem arabischen Raum, orderten den Shopping-Butler häufiger, vor allem wegen der Sprachbarriere. "Es kam auch schon vor, dass ich nachts um zwölf eine Uhr besorgen musste, weil ein Gast den Geburtstag seiner Frau vergessen hatte", erzählt Müller-Pettenpohl. Pünktlich um sieben Uhr morgens, bevor die Dame erwachte, sei die Uhr auf dem Zimmer gewesen.

Der Shopping-Service kostet im übrigen nichts. Alles, was man tun muss, um die Dienste in Anspruch nehmen zu können: eine Suite im Carlton buchen. 720 Euro aufwärts kostet eine Nacht für zwei Personen. Den Butler gibt's dann gratis dazu.

Katharina Wilhelm

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Der beste Ort zum ... heißen Wein trinken

Annecy France

Quelle: Pius Lee; iStockphoto

Auf dem Christkindlmarkt in Annecy

Was die Tradition nicht hergibt, regelt das Marketing: In Frankreich ist das Vergnügen an Christkindlmärkten vergleichsweise jung; der Aplomb, der mit diesen Veranstaltungen einhergeht, nichtsdestotrotz beachtlich. So ist der Budenzauber in Annecy nichts weniger als der "Marché de Noël des Alpes". Der gesamtalpine Anspruch des Christkindlmarktes in den Hochsavoyen wird insofern eingelöst, als es hier - wie auf der Wiesn - ein Italiener-Wochenende gibt, und im Chalet de la Montagnette wird aus Bernhardiner-Fässchen unter Schweizer Flagge Schnaps ausgeschenkt. Dazu Vin Chaud, das Rezept haben die Deutschen eingeschleppt - Glühwein scheint also vereinbar zu sein mit französischer Winzer-Ehre. Zu essen gibt es ähnlich Ungesundes wie auf den Märkten zwischen Salzburg und Bozen, doch wenigstens ermöglicht es ein Eislaufplatz, sich die Kalorien beim Pirouettendrehen gleich wieder von den Rippen zu wirbeln. Das Rathaus wird durch ein Lichterspektakel zum Märchenschloss. Dazu französische Chansons statt "O du fröhliche". Da werden selbst die omnipräsenten Weihnachtsmänner gesellig.

Stefan Fischer

© SZ vom 18.12.2014/ihe
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