Goma, Demokratische Republik Kongo
Wer am Flughafen der ostkongolesischen Stadt Goma steht, sollte sich gut überlegen, ob er in ein Flugzeug steigt. Neben der Startbahn liegen ausgebrannte Wracks, und wer sich davon nicht abschrecken lässt, kann sich ja noch die sechs Meter hohe Lavawand ansehen, die das Rollfeld abrupt beendet.
Seit dem Vulkanausbruch 2002 ist die Startbahn von 3000 Meter auf 2000 verkürzt. Das reicht für kleinere Jets, aber im Kongo fliegen fast nur Antonovs, die immer heillos überladen sind.
Beim Start müssen sich deshalb alle Passagiere in den hintersten Teil des Flugzeugs begeben, damit es schneller abheben kann. Doch das geht auch schief. Im April stürzte eine Maschine nach dem Start in den dahinterliegenden Markt.
Bei den Piloten, die Goma anfliegen, gibt es zwei Kategorien. Diejenigen, die mindestens einmal mit ihrer Maschine in die Lavawand gerutscht sind, und diejenigen, die noch jedes Mal davor zum Stehen gekommen sind. Die zweite Kategorie gehört zur Minderheit.
Michael Bitala
Foto: Wrackteile eines Flugzeugs liegen neben der Landebahn des Goma Airport/AP