Airport-Bewertung:Eine Nacht im höllischen Flughafen

"O'Hell Airport" ist der Spitzname eines besonders ungemütlichen Airports, aber es geht auch anders: die besten und schlimmsten Flughäfen zum Übernachten.

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Seit 1996 betreibt die Kanadierin Donna McSherry die Website "The Budget Traveller's Guide to Sleeping in Airports" mit Insidertipps zu den besten Schlafgelegenheiten auf internationalen Flughäfen. Überzeugungstäter und Zufallsschläfer posten hier ihre Erfahrungen und bewerten Airports.Was ein Flughafenschläfer mitbringen muss? Ohrenstöpsel, eine zusätzliche Decke, eine gewisse Unempfindlichkeit gegenüber Schmutz und Lärm und einen sympathisch-leeren Ausdruck im Gesicht, falls einen Sicherheitsleute verscheuchen oder zwielichtige Gestalten bedrängen - "nix verstehen!" Dann klappt's auch mit der Nachtruhe.Zunächst die eher abschreckenden Beispiele ...Aeroport Charles de Gaulle, ParisViele Reisende wundern sich, dass sich eine Firstclass-Stadt wie Paris so einen Drittwelt-Flughafen leistet. Schmutzig, hässlich, ungemütlich, unübersichtlich, unfreundliches Personal, teures Essen, Stahlsitzbänke, unhöfliche Sicherheitsleute - an negativen Bemerkungen zum größten Flughafen Frankreichs herrscht kein Mangel.Foto: AP

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O'Hare-Airport, ChicagoChicagos Flughafen trägt nicht nur unter Flughafenschläfern den Spitznamen "O'Hell"-Airport. Auf den ungemütlich harten Plastiksitzen drängeln sich im Winter oft viele wegen Schneesturms hängengebliebene Passagiere, unverständliche Lautsprecherdurchsagen dröhnen durch die Terminals, Neonröhren flackern, die Wege zu Geschäften sind lang und schlecht beschildert. Den Geruch am Flughafen beschreibt ein User mit irgendwas zwischen "Füßen und Brokkoli". Will man hier übernachten? Will man nicht.Foto: Getty Images

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Indira Gandhi Airport, Neu-Delhi Eine Nacht auf dem Indira Gandhi Airport verlangt eine gewisse Risikobereitschaft: User berichten von gestohlenen Wertsachen und Gepäck. Außerdem wurden benutzte Spritzen in den verschmutzten Toilettenräumen gefunden, Mäuse und anderes Getier flitzte durch die überfüllten Terminals. Es gibt kaum Sitz-, geschweige denn Schlafgelegenheiten - außer dem nicht sehr sauberen Boden. In diesem ganzen Chaos fanden die User tatsächlich auch Positives: Die Toiletten im zweiten Stockwerk waren sauber und das Sicherheitspersonal sehr freundlich.Foto: AP

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LAX, Los Angeles International AirportWenige Flughäfen haben so schlechte und drastische Bewertungen bekommen wie der in Los Angeles. Passagiere wurden vom Flughafenpersonal als "dumme Idioten" beschimpft, weil diesen die Schlange am Einreiseschalter nicht gerade genug erschien. Überwiegend wird "LAX" als dreckig und laut beschrieben, mit schmutzigen Sanitäranlagen und ungemütlichen Sitzen und Bänken, dazu noch kalt während der Nacht - "Kaliforniens größte Peinlichkeit".Foto: dpa

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John F. Kennedy Airport, New York City"New York - the city that never sleeps" - dieser Werbeslogan passt perfekt auf den größten Flughafen der Stadt. Die grellen Neonröhren verleihen manchen Terminalteilen den Charme eines Operationsraums, die Bänke sind hart, kalt und lassen sich nicht verrücken, auf den Stuhlreihen verhindern Armlehnen das ungehinderte Ausstrecken, CNN lärmt auf unzähligen TV-Schirmen. User haben im Obergeschoss im Terminal 4 dicke Auslegeware am Boden vorgefunden - wenigstens etwas, wenn gar nichts anderes geht. Ansonsten bleibt nur Dauersitzen im 24-Stunden-Café.Foto: AP

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Flughafen Scheremetjewo, MoskauEine Nacht auf dem Moskauer Flughafen scheint wirklich alles andere als ein Vergnügen zu sein. Passagiere beschreiben Scheremetjewo als dreckig und beängstigend, mysteriöse Gestalten sind zur Nachtzeit in den ungenügend beleuchteten Terminals und Gängen unterwegs. Für die Benutzung der Toiletten muss man bezahlen, die Metallbänke und wenigen Plastiksitze sind ungemütlich, das Essen ist teuer und schmeckt nicht, außerdem sind Taschen- und Gepäckdiebe unterwegs. "Die längste Nacht meines Lebens" beschreibt ein User seine Erfahrungen.Foto: AP

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Flughafen Fiumicino, RomIn Rom kann einem als Fluhafenschläfer das Schlimmste widerfahren - das Sicherheitspersonal setzt einen an die Luft. Himmlischer Beistand für eine ungestörte Nachtruhe lässt sich immerhin im flughafeneigenen Gebetsraum erbitten, das Personal ist freundlich und Cafés haben die ganze Nacht hindurch geöffnet. Aber Vorsicht vor den in der Dachkonstruktion lebenden Vögeln: Ab und zu können schon einmal ein paar Exkremente von der Terminaldecke fallen.Foto: AFP

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Ninoy Aquino International Airport, ManilaInternet-Zugang in der Lounge der Philippine Airlines - das ist das einzig Positive, das User über den Flughafen in der Hauptstadt der Philippinen zu berichten haben. Der Rest des Flughafens ist zum Übernachten ungeeignet. Suchen Sie sich lieber ein Hotel!Foto: Reuters

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Hongkong International AirportIn Sachen Komfort und Annehmlichkeiten ist Hongkong Singapur hart auf den Fersen. Flughafenschläfer schätzen hier die gepolsterten Bänke und Sitze, sowie die Möglichkeit, auch unter den Sitzen zu nächtigen (!), geräumige und saubere Duschen, zuvorkommende Flughafenangestellte, freien Internetzugang, den Spielbereich für die Kinder und das Fernsehzimmer. Vereinzelte Klagen gibt es über die lauten Reinigungsgeräte und die voll aufgedrehte Klimaanlage - aber Ohrenstöpsel und eine Zusatzdecke haben Sie als Flughafen-Profi sowieso im Gepäck, oder?Foto: Hongkong International Airport

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Incheon International Airport, SeoulEin Glückspilz, wer hier des nächtens strandet. Warum? Seoul Incheon ist großzügig angelegt und bietet viel Schlafplatz auf komfortablen Couchen und sogenannten "Slumberettes", gepolsterten Schlafstühlen. Kenner bevorzugen die oberen Stockwerke, Nickerchen über fünf Stunden und mehr sollen hier kein Problem sein. Nach dem Aufstehen erwarten den Reisenden große Duschen, kostenlose Spinde, ein Massageraum, ein Spielzimmer und freier Internetzugang. Man muss nicht gleich so weit gehen wie ein euphorisierter User, der seinen nächsten Familienurlaub auf dem Flughafen plant. Aber für einen nächtlichen Stopp gibt es nur wenig Besseres.Foto: Incheon International Airport

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Helsinki VantaaDie Sprachproblematik mal außer Acht gelassen, hat eine Nacht auf Finnlands Hauptstadtflughafen viele angenehme Seiten. Die weichen Ledersitzreihen werden nicht durch Armlehnen unterbrochen und ermöglichen gemütliches Ausstrecken. Es gibt Duschen, freien Internetzugang, das Flughafenpersonal ist freundlich und insgesamt wird die Atmosphäre am Flughafen als ruhig und sicher beschrieben.Foto: Finavia Helsinki-Vantaa

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Flughafen Ferihegy, BudapestWer bei Einbruch der Dunkelheit noch immer ohne Hotelzimmer in Budapest-Ferihegy festsitzt, muss nicht weitersuchen: Der Flughafen ist eine gute Alternative. Airportschläfer berichten von einem sauberen und ruhigen Gebäude, von gepolsterten Bänken im Untergeschoss, freundlichen Angestellten und höflichem Sicherheitspersonal.Foto: Wikipedia, unter der GNU Lizenz für freie Dokumentation, Größe 459x344 Pixel, MIME-Typ: image/jpeg Urheber: József Süveg

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Amsterdam Airport SchipholSollte das Schicksal eine Nacht in Amsterdam-Schiphol für Sie bereithalten, schlagen Sie gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Bevor Sie sich zur Ruhe in einen der bequemen Liegestühle legen (unbedingt versuchen, in den Transitbereich zu kommen, die Sitze vor dem Check-In sollen die Hölle sein!), ist noch ein kulturelles Ereignis drin: Schiphol ist der erste Flughafen mit einem Museum im Terminal. Ein Teil der Werke aus dem Rijksmuseum wurden hierhin ausgelagert, in diesem Frühjahr sind Van-Gogh-Bilder zu bewundern. Und das Beste: Das Ganze kostet von 7 bis 20 Uhr keinen Cent. Das gesparte Geld für Museumseintritt und Hotelzimmer können Sie anschließend im Casino auf dem Flughafengelände gleich wieder verjubeln.Foto: Schiphol Satellite

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Vancouver International AirportMit Kunst schmückt sich auch der Vancouver International Airport. Nur sind die zeitgenössischen Werke von Künstlern aus dem Staat British Columbia nicht in einem Museum untergebracht, sondern im ganzen Flughafen verteilt. In den bequemen Schlafsessel kann man sich relativ sorglos ausruhen, der Airport gilt als sehr sicher. Außerdem loben die User das freundliche Flughafenpersonal, die teils 24-Stunden geöffneten Geschäfte und den kostenlosen Internet-Zugang.Foto: Tourism Vancouver

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Kuala Lumpur, MalaysiaKuala Lumpur International Airport kommt von der Ausstattung zwar nicht ganz an Changi Airport heran, verfügt aber über einen unschlagbaren Vorteil: Er ist fast genauso groß, hat aber nur ein Viertel des Passagieraufkommens. Die schlendern zu leiser klassischer Musik durch die riesigen Terminalhallen oder lassen sich in der Premium Plaza Lounge im Zwischengeschoss des Satellite Building verwöhnen. Die Lounge (eine weitere befindet sich im Billigflieger-Terminal des Flughafens) bietet Erste-Klasse-Service für jedermann: Essen und Trinken umsonst, kostenlosen Internetzugang, Massagesessel, Duschen, Zeitschriften und gemütliche Lehnsessel. Die Lounge ist rund um die Uhr geöffnet, fünf Stunden kosten zum Beispiel rund 20 Euro.Foto: oh

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Flughafen Eleftherios Venizelos, AthenIm Vergleich zu vielen anderen europäischen Flughäfen wird der relativ neue Venizelos (eingeweiht 2001) als "erfreulich" und "luxuriös" bewertet. Besonders hervorgehoben werden die gepolsterten Bänke, der freie Internetzugang und die Sauberkeit. Störend fanden Airportschläfer allerdings die ständigen und langen Lautsprecherdurchsagen.Foto: Reuters

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Lufthavn Gardemoen, OsloWer sich auf dem Flughafen Oslo zur Ruhe bettet, liegt bei angenehmer Raumtemperatur auf bequemen Bänken oder Sesseln, berichten User. Sogar das Licht wird von den rücksichtsvollen Flughafenbetreibern in den Nachtstunden gedimmt. Wen spätabends der kleine Hunger überkommt, der kann sich in den 24-Stunden geöffneten Geschäften eindecken - und zwar billiger als in den sehr teuren Flughafen-Lokalen.Foto: Trond Isaksen

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Auckland Airport, NeuseelandAm anderen Ende der Welt geht es eine Ecke entspannter zu als anderswo. Das merkt man schon auf dem Flughafen: Lautsprecherdurchsagen hört man eher wenige und wenn man die langen Bänke oder Sessel zu Betten zusammenschiebt, stört sich auch niemand daran. Was gibt es noch? Duschen, eine 24-Stunden-geöffnete Diner's Club Lounge, einen Schmetterlingsgarten, einen Minigolfplatz, ein Luftfahrt-Unterhaltungszentrum für junge und etwas ältere Reisende. Und saubere Terminals.Foto: Auckland Airport(sueddeutsche.de/Daniela Dau/sonn)

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