4500 Jahre hat sie nichts erschüttern können. Die Pyramiden von Gizeh sind das einzige Weltwunder der Antike, das erhalten ist, wenn auch nicht unbeschädigt: Über die Jahrhunderte wurde der weiße Kalkstein geplündert, mit dem sie einst verkleidet waren, um Kairo zu erbauen. Wüstensand und die Luftverschmutzung in der 25-Millionen-Metropole nagen an der Substanz.
Die Besucherzahlen für das Innere mussten reguliert werden, weil die Feuchtigkeit den Kammern zusetzte. Während Ägypten einige Probleme bei der Konservierung inzwischen gelöst hat, listet das Unesco-Welterbekomitee noch immer das Wachstum der Stadt als Gefahr für die Monumente auf.
Der bekannteste Archäologe des Landes, Zahi Hawass, hatte schon vor Jahren den zunehmenden Verkehr als eine "wachsende Sorge" bezeichnet. Seit den Neunzigerjahren will die Regierung eine Verkehrsachse dort bauen. Ohnehin hat die Stadt schon Teile des früheren Tempelbezirks überwuchert. Auf dem Plateau von Gizeh, so moniert die Unesco, werde weiter illegal Sand abgegraben und Müll abgelagert und wild verbrannt, auch wenn die drei großen Pyramiden inzwischen umzäunt und bewacht sind.
Die Stadt umschließt die einst freistehenden Bauwerke auf drei Seiten. Nötig sei eine Pufferzone. Im Nordwesten entsteht das Grand Egyptian Museum, das größte archäologische Museum der Welt. Daran knüpft sich die Hoffnung, dass auch die Pyramiden durch ein zeitgemäßes Besucherzentrum aufgewertet und besser geschützt werden.