ADAC-Reisemonitor 2011:Wir müssen leider hier bleiben

Die gute Nachricht: Zwei Drittel der Deutschen planen in diesem Jahr eine längere Urlaubsreise. Die schlechte: Das sind weitaus weniger als bisher.

Michael Kuntz

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Die gute Nachricht: Zwei Drittel der Deutschen planen in diesem Jahr eine längere Urlaubsreise. Die schlechte: Das sind weitaus weniger als bisher. Von Michael Kuntz

Die Reiselust der Deutschen ist ungebrochen. So verkünden es jetzt auch zum Auftakt der weltweit größten Reisemesse ITB in Berlin die Unternehmen und Verbände, die vom Tourismus leben. Doch wahr ist offenbar auch: Immer weniger Deutsche können oder wollen sich eine Reise leisten. Nur 65 Prozent der Bundesbürger beabsichtigen in diesem Jahr, eine längere Urlaubsreise zu unternehmen. Das ermittelte der ADAC-Reisemonitor, für den der Automobilclub jährlich die Bevölkerung befragen lässt.

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Nach den Ergebnissen der neuesten Umfrage, die der Süddeutschen Zeitung vorliegen, gibt es in diesem Jahr so wenig Reisewillige wie in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten nicht. Mitte der 90er Jahre gaben bei der ADAC-Untersuchung noch bis zu 76 Prozent der Befragten an, eine Reise antreten zu wollen.

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Am Urlaub selbst aber wollen rund zwei Drittel der Deutschen nicht sparen. Ein Drittel erklärt aber zugleich, "nicht so viel nebenbei" zu wollen. Sparen muss offenbar nicht jeder: Während die Zahl der Menschen, die einen oder zwei Urlaube planen, relativ konstant bleibt, wächst die Gruppe derjenigen deutlich, die ...

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... sich drei oder mehr Ferienreisen leisten können. Das sind immerhin wieder 18 Prozent aller Befragten, nachdem während der Finanzkrise doch einige aus dieser Gruppe auf den Dritturlaub oder noch mehr Reisen verzichten mussten.

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Wenig überraschend dürfte ebenfalls sein, dass die meisten Urlaubsreisen in den Sommermonaten Mai bis August stattfinden und jede zweite Tour ans Meer führt. Beliebtestes Reiseziel im Ausland in diesem Jahr sind mit Abstand Italien (10,4 Prozent) und Spanien (9,7 Prozent), gefolgt von Österreich (6,0 Prozent). Deutlich weniger gefragt sind 2011 die Türkei, Frankreich, Skandinavien, Griechenland, Osteuropa und Südtirol, wohin jeweils nur etwa drei Prozent der Urlaubswilligen fahren wollen.

Soweit die konkreten Urlaubspläne. Bei der Frage, wohin sie gerne reisen würden, welches also ihr Wunschziel wäre, zeigte der Trend nach Norden. Skandinavien etwa wurde viel öfter als Wunschziel genannt als noch vor einem Jahr - obwohl es in den Urlaubsplanungen für dieses Jahr eher hinten rangiert.

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Ebenfalls mehr Menschen als früher nennen Großbritannien und Frankreich als Wunschziel. Beliebter sind auch die Kanarischen Inseln, die in den vergangenen Jahren an Attraktivität verloren hatten.

Soll es in ferne Länder gehen, dann wollen die Deutschen vor allem nach Nordamerika. Dann folgt bereits das weit weniger entfernte Ägypten, was angesichts der aktuellen politischen Umbrüche in dem Land zunächst überrascht. Doch die Befragung von 4000 privaten Haushalten wurde im Dezember durchgeführt - vor Ausbruch der Unruhen in Nordafrika. Etwa gleich beliebt wie Ägypten ist der Ferne Osten, wo allerdings mit China, Thailand und weiteren Staaten eine recht große Region zusammengefasst wird.

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Am besten scheint jenen ihr Urlaub zu gefallen, die nicht weit wegfahren. Von den Ferienreisenden, die in Deutschland blieben oder nach nebenan in die Schweiz oder Österreich fuhren, erklärte jeweils mehr als die Hälfte, dieselbe Region in diesem Jahr erneut ansteuern zu wollen. Das sind Wiederholer-Raten, von denen die touristischen Dienstleister in Portugal (9,4 Prozent), Skandinavien (20 Prozent) und England (26 Prozent) nur träumen können.

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Mehr als die Hälfte aller Urlauber verreist mit dem Auto (52,8 Prozent). Ein Drittel nimmt das Flugzeug (36,1 Prozent). Unter ferner liefen kommen der Bus (5,3 Prozent), der Zug (3,5 Prozent), das Schiff (3,9 Prozent) und das Wohnmobil (1,8 Prozent).

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Bei der Touristik-Messe kann die Branche auf "ein gutes Jahr" zurückblicken, sagte Klaus Laepple, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW). Und das trotz der Probleme 2010 wie Aschewolke und Debatten um Mehrwertsteuer und Luftverkehrsabgabe.

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Bald werde es den Reisefirmen wieder so gut wie vor der globalen Wirtschaftskrise gehen, glaubt Jürgen Büchy, der neue Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV): "Die Branche könnte die Umsatzmarke des Rekordjahres 2008 dieses Jahr erreichen oder sogar übertreffen."

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Es wird Optimismus verbreitet unter dem Berliner Funkturm. 11.000 Aussteller aus 180 Ländern erwarten bis Sonntag 100.000 Fach- und 60.000 Privatbesucher. Nur am Wochenende ist die Messe für jedermann zugänglich. Partnerland ist diesmal Polen. Es präsentiert sich als Urlaubsziel voller kultureller Schätze.

© SZ vom 9.3.2011/kaeb
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