Süddeutsche Zeitung

Acqua Alta:Wenn Venedig unter Wasser steht

Hochwasser oder Acqua Alta ist für die Venezianer nichts Ungewöhnliches, der Alltag läuft trotzdem weiter. Touristen dagegen haben ihren Spaß - knietief im Wasser.

Immer dann, wenn bei besonders starker Flut und niedrigem Luftdruck der Wind das Wasser landeinwärts in die Lagune drückt, herrscht Hochwasser in Venedig - auch auf dem Markusplatz.

Tidenunterschied sind hier ganz normal, erst wenn das Wesser höher als 90 Zentimeter über den Normalstand steigt, ist von Hochwasser die Rede. Für den Venezianer ist "Acqua Alta" in den Herbst- und Wintermonaten ein vertrautes Phänomen. Gerüstet mit Gummistiefeln und Regenschirm ...

... gehen sie ihren Alltagsgeschäften nach und bewegen sich auf erhöhten Stegen und Planken durch die Stadt.

Diese Touristen dagegen genießen das Besondere der Situation, pfeifen auf die Gummistiefel und setzen sich mit hochgekrempelten Hosenbeinen ins Café auf dem Markusplatz.

Wer trotz "Acqua Alta" sein Besuchsprogramm absolvieren will, ist auf spontane Lösungen angewiesen: Diese Touristengruppe wählte einheitlich Mülltüten in Violett.

Die Venezianer haben es gelernt, mit dem Hochwasser zu leben: Dieser Café-Besitzer serviert ungerührt Cappuccino, obwohl ihm das Lagunenwasser bis zu den Waden steht, ...

... Waren werden durch die überfluteten Gassen und über die Plätze geschoben und ...

... auch die Müllabfuhr kann nicht wegen des Hochwassers ihre Karren zur Seite stellen. Denn eines ist sicher: Der Spuk dauert nur in der Regel nur wenige Stunden, mit dem Gezeitenwechsel geht das Wasser wieder zurück.

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