Tipps für die Tour mit dem Fernbus:Günstig fährt am längsten

Start  Fernbusanbieter FlixBus

Am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) in München

(Foto: dpa)

Fahrten mit dem Fernbus sind zur Alternative für Kurzreisende geworden. Was Sie über Buchung, Strecke, Zeit und Preise wissen sollten.

Von Sarah Kanning

Wer mit dem Fernbus reist, zahlt im Vergleich zu Bahn und Mitfahrgelegenheit am wenigsten - braucht dafür aber meist etwas länger. Bei Service und Komfort an Bord unterscheiden sich die Busgesellschaften kaum voneinander: Die Sitze sind großzügig bemessen, an Bord gibt es bei fast allen Snacks, kalte Getränke und kostenfreies Internet. Dennoch sollten Kunden vor der Buchung die Beförderungsbedingungen genau studieren.

Wie komme ich von A nach B?

Fernbusverbindungen sind für Strecken von 50 Kilometern an möglich oder für Streckenabschnitte, für die der Regionalverkehr auf der Schiene länger als eine Stunde braucht - so ist es gesetzlich vorgeschrieben. Von den großen bayerischen Städten München, Nürnberg, Würzburg kommt man mehrmals täglich quer durch die Bundesrepublik. Auch kleinere Städte wie Aschaffenburg oder Passau werden zunehmend ins Fernbusnetz eingebunden.

Fernbus Fernbusse Preise

Fernbus-Streckenvergleich am Beispiel München-Bayreuth

(Foto: SZ Grafik)

Am einfachsten ist eine Verbindungssuche im Internet über Vergleichsportale, die Abfahrtszeiten, Fahrtdauer und Preise tagesgenau auflisten. Die unterscheiden sich teils erheblich: Während beispielsweise fahrtenfuchs.de nur Fernbusse auflistet, führt fernbusse.de auch Bahnverbindungen auf. Bei busliniensuche.de kommen die Mitfahrgelegenheiten dazu, Goeuro.de zeigt sogar Flugverbindungen auf. Nicht alle Portale sind vollständig, daher lohnt auch ein Blick auf die Seiten der einzelnen Unternehmen.

Wo gibt es Fahrkarten?

Die einfachste Möglichkeit ist der Kauf im Internet über die Vergleichsportale oder die Seiten der einzelnen Anbieter. Dort sind auch die deutschlandweiten Verkaufsstellen aufgelistet. Tickets für die Busse der Deutschen Bahn gibt es in deren Reisezentren, die für den ADAC-Postbus in den Geschäftsstellen des Autofahrerklubs. Bei einer Onlinereservierung zahlt man mit Kreditkarte, per Lastschrift oder mit den Bezahlsystemen Paypal oder Giropay. Das Ticket muss ausgedruckt oder auf dem Handy beim Einstieg vorgezeigt werden. Ist Platz im Bus, kann normalerweise auch beim Fahrer ein Ticket nachgelöst werden. Vor Wochenenden oder Feiertagen sind die Busse aber oft rasch ausgebucht.

Was kostet Fernbusfahren?

Gewöhnlich sind die Tickets kontingentiert, das heißt: je früher, desto billiger. Einige Unternehmen haben günstigere Preise zum Wochenauftakt. Angebote und Spezialpreise können oft äußerst preiswert sein, solange der Markt noch so heiß umkämpft ist. Im IC-Bus der Bahn fahren eigene Kinder kostenlos mit.

Für wen eignet sich die Fahrt mit dem Fernbus?

Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Yougov hat seit Jahresanfang jeder achte Deutsche schon einmal einen Fernbus benutzt. Gerade Studenten und ältere Menschen, die wenig Geld haben, nehmen dafür die meist etwas längeren Fahrzeiten in Kauf. Mehr als die Hälfte der Fahrten haben laut Forschungsinstitut Iges private (63 Prozent) und touristische (20 Prozent) Gründe. Geschäftsleute, die pünktlich ankommen müssen und wenig Zeit haben, bleiben meist bei der Bahn.

Was muss man sonst beachten?

Storno- und Umbuchungsbedingungen sind unterschiedlich: Von kostenfreier Umbuchung bis 15 Euro Stornogebühr ist alles drin. Manche Fernbushaltestellen sind momentan noch eher spartanisch. Ob sie behindertengerecht sind, sollte man vorher erfragen. Tiere sind nur in Ausnahmefällen an Bord gestattet und manche Anbieter verlangen eine Zusatzgebühr für Sperrgepäck oder einen zweiten Koffer.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: