Mitten in ...:Buenos Aires

Finnen lieben ihre Sauna, schließlich fließt dort der Schweiß freiwillig. In Buenos Aires hingegen leiden im Sommer die Passagiere bei jeder U-Bahn-Fahrt unter Hitzewallungen.

Peter Burghardt

Kleiner Selbstversuch in der argentinischen Volkssauna, genannt U-Bahn. Vernünftige und besserverdienende Einwohner von Buenos Aires liegen am Strand, es ist Hochsommer. 34 Grad. Urlaub machen auch viele Hunde, weshalb nur ungefähr halb so viel Hundekot die Straßen bedeckt wie sonst. Unvernünftige und schlechter verdienende Hauptstädter dagegen halten die Stellung und fahren Metro.

Dieser Ofen heißt Subte, Untergrund, und ist uralt. Klimaanlagen funktionieren nur in vereinzelten Waggons, deshalb rollen normalen Passagieren bereits an der ersten Haltestelle Schweißperlen über die Stirn wie die Fluten an den Wasserfällen von Iguazu.

An der zweiten wachsen die Schweißflecken auf den Hemden auf Pampagröße. Der Fächer Tageszeitung versagt, es riecht nach Urwald. Am fünften Stopp steige ich aus und gehe duschen.

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