Die Klimaberichterstattung profitiert von mehr konstruktiven Impulsen, darum geht es dem SZ-Klimarechner unter anderem. Und die Leserinnen und Leser profitieren Studien zufolge auch (siehe hier oder hier) – umso mehr sind wir gespannt auf Ihr Feedback. Bei Interesse wird es weitere Folgen geben, in denen auch andere Lebensbereiche berücksichtigt und damit auch andere Zielgruppen angesprochen werden, die vielleicht schon das Autofahren sein lassen, aber noch an Einsparpotenzialen beim Wohnen oder bei der Ernährung interessiert sind. In jedem Fall allerdings ist gerade im globalen Norden eine weitreichende Reduktion von Treibhausgasen auch in unserem Alltag nötig - keine Kompensation oder Verschiebung auf andere Bereiche. Zugespitzt formuliert: Der Umstieg aufs Fahrrad für den Weg zur Arbeit sollte nicht mit einem Flug in den Urlaub belohnt werden.
Für die Berechnungen, die hinter dem Projekt stehen, haben wir auf verschiedene und die jeweils aktuellen Quellen zurückgegriffen. Wo nötig und möglich, haben wir differenziert, so sind zum Beispiel in die Berechnung des Durchschnittsverbrauchs beim Kraftstoff die gewichteten Verbräuche von Benzinern und Dieselautos eingeflossen. Um das Tool möglichst nahbar und nutzerfreundlich zu gestalten, haben wir aber auf Differenzierungen verzichtet, die eine Vielzahl von Angaben erfordert hätten. Deswegen sind manche Berechnungen auch nur als Annäherungen zu verstehen, bei denen entsprechend vereinfacht wurde. Weil der Klimarechner auch Vielfahrern eine Teilnahme ermöglichen soll, können die hochgerechneten Anteile an den deutschen CO₂-Emissionen eine Höhe annehmen, die über die realen Emissionen des Verkehrssektors hinausgehen. Darüber hinaus haben wir uns dabei auf das für den Autoverkehr relevante Kohlendioxid konzentriert (natürlich spielen andere Treibhausgase zumal in anderen Bereichen ebenfalls eine Rolle in der Klimakrise).
Ausgangspunkt ist der Verbrauch des deutschen Durchschnittsautos von 7,4 Litern Sprit auf 100 Kilometer (ein Mittelwert aus Benzin und Diesel) sowie der durchschnittliche CO₂-Ausstoß von 2,37 beziehungsweise 2,65 Kilo CO₂ pro Liter. Quellen dafür waren das Umweltbundesamt und die Helmholtz-Forschungszentren.
Für Nicht-Autofahrende haben wir eine Beispielrechnung für den deutschen Durchschnittsautofahrer aufgestellt, die auf zehn Prozent der auf den Tag heruntergebrochenen durchschnittlichen Jahresfahrleistung eines deutschen Pkw von 12 843 Kilometern basiert. Die entsprechende Statistik finden Sie beim Kraftfahrtbundesamt. Die Informationen zum Fahrzeugbestand beziehungsweise zur Zahl der Autofahrenden stammen ebenfalls vom KBA (Stand Januar 2021).
Der Anteil der eingesparten CO₂-Menge an den Emissionen Deutschlands ergibt sich aus der Gesamtmenge von 674 822 000 Tonnen, wie sie das Umweltbundesamt für das Jahr 2021 geschätzt hat.
Um die individuelle Ersparnis in Relation zu der CO₂-Menge zu setzen, die eine Kilowattstunde Strom verursacht, haben wir die Durchschnitts-Kilowattstunde aus dem deutschen Strommix von 2021, ebenfalls nach Umweltbundesamt, zugrunde gelegt und damit eine CO₂-Menge von 420 Gramm für deren Erzeugung. Die Vergleichszahlen stammen vom Onlineportal Verivox, aus den stark von der jeweiligen Situation abhängigen Angaben haben wir den Durchschnitt zugrunde gelegt.
Die individuelle Spritersparnis wiederum ergibt sich aus den nicht gefahrenen Kilometern. Die Summe für den gesparten Kraftstoff wird aus dem Durchschnitt der tagesaktuellen Spritpreise für Super, Benzin und Diesel erechnet. Wir nutzen dafür die Plattform Tankerkönig, deren Datenschnittstelle bereits hier zum Einsatz kam. Für die Download-Version in der digitalen Ausgabe der SZ haben wir den Durchschnitt vom Tag vor der Veröffentlichung (17.11.) zugrundegelegt.