Archiv: Alle Daten zum Coronavirus

R-Wert, Positivrate, Hospitalisierungsinzidenz. Im Dickicht der Corona-Metriken verliert man leicht den Überblick. Die wichtigsten Daten zum Coronavirus.

Von Markus Hametner, Stefan Kloiber, Sören Müller-Hansen und Benedict Witzenberger
7. Dezember 2021

Hinweis: Dieser Artikel wird seit dem 20. Januar 2023 nicht mehr aktualisiert. Solange die Süddeutsche Zeitung aktuelle Daten zur Covid-19-Pandemie berichtet, finden Sie diese unter sz.de/coronadaten.

Dieser Artikel zeigt laufend aktualisiert die wichtigsten Zahlen und Grafiken zum Verlauf der Corona-Pandemie und beantwortet häufige Fragen zur Datenlage. Im oberen Abschnitt finden Sie Informationen zur Entwicklung in Deutschland, im unteren Teil Grafiken zur internationalen Lage.

Deutschland

Fallzahlen und Inzidenz

Die Zahl der Neuinfektionen ist ein entscheidender Indikator. Geht dieser Wert zurück, ist das Virus unter Kontrolle. Sobald die Zahl wieder ansteigt, droht ein Rückfall in eine exponentielle Ausbreitung, die sehr schnell unkontrollierbar werden kann. Damit die Neuinfektionen über verschiedene Landkreise vergleichbar sind, werden sie als Summe innerhalb von sieben Tagen pro 100 000 Einwohner angegeben. Die Inzidenz-Berechnung des RKI steht in der Kritik, da sie durch den Meldeverzug systematisch zu niedrig ausfällt. Durch die zahlreichen Impfungen sind inzwischen in Hochinzidenzzeiten weniger schwere Fälle zu erwarten als zuvor.

Eine große Rolle spielt die Altersverteilung der Infizierten, denn die Wahrscheinlichkeit für schwere Verläufe steigt mit dem Alter stark an. Eine Faustformel: Jenseits von 80 Jahren stirbt jeder zehnte infizierte Mensch, sofern er noch nicht durch eine Impfung oder eine überstandene Infektion geschützt ist. Mit abnehmendem Alter reduziert sich das Sterberisiko alle zwanzig Jahre um den Faktor zehn. Geimpfte Menschen haben ein deutlich niedrigeres Risiko, die Altersabhängigkeit bleibt jedoch bestehen.

Impfungen und Booster

Seit Dezember 2020 werden Menschen in Deutschland gegen das Coronavirus geimpft. Um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, ist eine sehr hohe Impfquote nötig. Während bei niedrigeren Zahlen der Bevölkerungsschutz geringer ist, bieten die Impfungen den Geimpften selbst einen hohen individuellen Schutz.

Intensivpatienten

Patienten mit starken Krankheitsymptomen müssen oft auf Intensivstationen behandelt werden. Dort besteht beispielsweise die Möglichkeit, Patienten zu beatmen – bei einer Krankheit der Atemwege eine oft lebensrettende Maßnahme. Die Belegung der Intensivbetten durch Covid-19-Patienten ist deswegen eine wichtige Maßzahl für die Entwicklung der Pandemie. Einerseits zeigt sie, wie viele Patienten mit sehr schweren Verläufen behandelt werden. Andererseits zeigt sie auch, welche Kapazitäten für die Gesundheitsversorgung abseits von Covid-19 vorhanden sind. Je mehr Intensivbetten durch Covid-19-Patienten belegt sind, desto schlechter wird die Versorgung anderer Notfälle und desto häufiger müssen planbare Operationen verschoben werden. Warum die Intensivstationen häufig überlastet sind.

Hospitalisierungen

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen im Krankenhaus ist ein Maßstab dafür, wie schwer die Menschen an Covid-19 erkranken. Wie bei der Inzidenz der Fallzahlen berechnet das RKI auch eine Sieben-Tage-Hospitalisierungsinzidenz. Der Wert ist allerdings notorisch zu niedrig.

Todesfälle

Um die Folgen einer Coronavirus-Infektion abschätzen zu können, werden auch die Todesfälle erfasst. Grundsätzlich zählt dieser Wert Verstorbene, die laborbestätigt mit dem Coronavirus infiziert waren und in Bezug auf diese Infektion gestorben sind.

In der Praxis betrifft das jedoch oft Menschen mit Vorerkrankungen, was den Nachweis eines direkten Zusammenhangs erschwert. Dadurch können laut RKI sowohl Personen gezählt werden, die "an" Covid-19 gestorben sind, wie auch Personen, die "mit" Covid-19 gestorben sind. Am Ende liegt die Meldung an das RKI im Ermessen des Gesundheitsamtes. Die meisten Menschen in der Statistik der Corona-Toten sterben an Covid-19.

Tests und Positivrate

Nur mit Tests lässt sich erkennen, wie viele Menschen das Virus in sich tragen. Eine sinnvolle Metrik für die Testzahlen ist die Positivrate. Sie beschreibt das Verhältnis zwischen positiven Tests und der Gesamtzahl der Tests. Liegt sie unter etwa fünf Prozent, gilt eine Pandemie in einem Land als kontrollierbar. Höhere Werte deuten daraufhin, dass nicht ausreichend getestet wird. Allerdings erfasst das RKI nur PCR-Tests aus freiwillig meldenden Laboren, Antigentests werden nicht erfasst – die Fünf-Prozent-Richtlinie ist also nicht direkt auf die dargestellten Zahlen anwendbar.

Das RKI veröffentlicht die Daten zur Zahl der durchgeführten Tests einmal pro Woche. Einen internationalen Überblick gibt es auf der englischsprachigen Website Our World in Data der Universität Oxford.

International

Übersterblichkeit

Da in verschiedenen Ländern in unterschiedlichem Ausmaß getestet wird, sind die absoluten Fallzahlen nur eingeschränkt vergleichbar. Auch kann man bei den Meldungen von autoritären Regimen mindestens skeptisch sein, inwieweit diese die Realität abbilden. Für den internationalen Vergleich bietet sich daher ein zusätzlicher Blick auf die Todesfälle an. Da jedoch auch manche Covid-Toten nicht als solche erfasst werden, blicken Statistiker außerdem auf die gesamte Übersterblichkeit in den Ländern.

Inzidenz

Impfquoten

Team

Datenverarbeitung und -visualisierung Markus Hametner, Stefan Kloiber, Sören Müller-Hansen, Benedict Witzenberger