Reden wir über Geld

„Wie ehrlich sind die Europäer?“

Prinz Alexandre Kum'a Ndumbe III. ist Germanist und Historiker und ein Vermittler zwischen den Kulturen. „Es scheint, als herrsche noch immer ein kolonialer Geist in vielen Institutionen“, sagt er.
Prinz Alexandre Kum'a Ndumbe III. ist Germanist und Historiker und ein Vermittler zwischen den Kulturen. „Es scheint, als herrsche noch immer ein kolonialer Geist in vielen Institutionen“, sagt er.

Alexandre Kum'a Ndumbe III. aus Kamerun hat wie alle Prinzen seiner Familie in Deutschland Abitur gemacht. Und erst viel später erfahren, dass ein Kunstwerk aus seinem Familienbesitz in einem Münchner Museum liegt. Er möchte es zurückholen.

8. Mai 2025 | Lesezeit: 8 Min.

Er ist Professor, Poet, Schriftsteller und in seiner Heimat ein Prinz – Alexandre Kum’a Ndumbe III. Im April nahm er an einer Diskussion über Erinnerungskultur im Münchner Museum Fünf Kontinente, dem früheren Völkerkundemuseum, teil. Dort ist der Tangué seines Großvaters ausgestellt, eine Königsinsignie, die der einstige Direktor des Museums vor 140 Jahren in Kamerun raubte. Der Prinz will sie zurückhaben. Aber es geht ihm um mehr: um die Versöhnung von Afrika und Europa. Dafür arbeitet er unermüdlich mit seiner Stiftung AfricAvenir International. Im Foyer des Museums warten an diesem Tag zwei ehemalige Schulfreunde. Für sie ist er „der Alex“, mit dem sie prägende Jahre am Münchner Maria-Theresia-Gymnasium verbrachten. Sie haben Fotos dabei: vom Fasching, „Alex“ als Bayer verkleidet, ein Freund als afrikanischer Prinz, und von der Klassenfahrt nach Hamburg, inklusive Reeperbahn. „Er war einer von uns“, sagen seine Freunde. Er selbst hat das nicht immer so empfunden.

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