Reden wir über Geld

„Es ist schwierig, einen Ferrari zu kopieren“

Aceto-Balsamico-Produzent Claudio Stefani Giusti erklärt, wie man mit den vielen Fälschungen umgeht, einen Balsamico für 200 Euro von einer Drei-Euro-Flasche unterscheidet und warum der Sirup schon für die alten Römer eine Art Red Bull war.

Interview von Thomas Fromm
12. September 2024 - 7 Min. Lesezeit

Die Frage ist ja, was sich jemand wie Claudio Stefani Giusti, dessen Familie seit 1605 in Modena Aceto Balsamico produziert, beim Mittagessen in der Kantine der Süddeutschen Zeitung bestellt. Nun, er entscheidet sich für eine asiatische Bowl. Gar nicht mal schlecht, sagt er hinterher, es sei schließlich wichtig, nicht immer die gleichen Dinge zu essen, sondern öfter mal etwas Neues auszuprobieren. Giusti, der den Hersteller von edlem Essig in der 17. Generation führt, weiß, warum sich Menschen heute überall auf der Welt den teuren Sirup über Parmesan, Gorgonzola, Birnen oder Vanilleeis gießen – wegen des „Geschmackserlebnisses“, sagt der Unternehmer. Dann spricht er über teure und billige Essigsorten, über italo-amerikanische Kreationen aus Speck, Ei und Pasta – und warum es so wichtig ist, dass kleine Familienunternehmen wie Giusti mehr investieren.

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