Integration

Sie nennen ihn Sepp

Seifeddin Wazzan kam von Syrien nach Deutschland und wollte arbeiten. Unterstützt wurde er bei der Jobsuche vom Bürgermeister in Ofterschwang.
Seifeddin Wazzan kam von Syrien nach Deutschland und wollte arbeiten. Unterstützt wurde er bei der Jobsuche vom Bürgermeister in Ofterschwang.

Mit 17 floh Seifeddin Wazzan aus Syrien. Heute leitet er eine der bekanntesten Berghütten im Allgäu. Seine Geschichte zeigt, was das Gastgewerbe als Integrationsbranche leisten kann – und auf welche Hindernisse Betriebe und ausländische Mitarbeiter stoßen.

21. April 2025 | Lesezeit: 6 Min.

Die Dorfbewohner nennen ihn Sepp. Seifeddin Wazzan spricht Schwäbisch, trägt auf der Arbeit Tracht. Am Nikolaustag läuft er mit den anderen ledigen jungen Männern mit Hörnern auf dem Kopf und Ruten in der Hand durch das Dorf. Vor zehn Jahren kam der heute 27-Jährige als unbegleiteter minderjähriger syrischer Flüchtling nach Deutschland. Heute leitet er als Hüttenwirt die Weltcup-Hütte in Ofterschwang, einer 2000-Einwohner-Gemeinde im Allgäu. Wazzan fühlt sich in Bayern zu Hause. Aber immer, wenn irgendwo in Deutschland ein Anschlag passiert, erzählt er, gibt es jemanden, der sagt: „Wieder einer von deinen Leuten“, ganz egal, ob der Täter ein Syrer, Saudi oder Afghane war. Seine Geschichte zeigt, wie Integration gelingen kann – und welche Hürden für Zugewanderte bleiben.

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