Als Oberbürgermeisterin von Gelsenkirchen hat man, beruflich betrachtet, eher nicht so oft Anlass zum Überschwang. Doch es gab für Karin Welge diesen einen Moment des puren Glücks. Da stand die Sozialdemokratin in der Veltins-Arena, in diesem großen, erleuchteten Stadion, in dem Superstar Taylor Swift gerade spielte und Zehntausende tanzten, die Hände in den Himmel reckten, sich in den Armen lagen. „Dieses Erlebnis hat mich richtig froh gemacht“, sagt Welge. Nicht nur, weil die von den Swifties in „Swiftkirchen“ umbenannte Ruhrstadt bei den drei Konzerten im Juli sich einmal fühlen durfte wie der frohsinnige Mittelpunkt des Landes. Es war auch jener Geist zu spüren, den Karin Welge so liebt an ihrer Stadt, den trotz allem „ungebrochenen Optimismus“.