Schutzlos
Die Natur Lateinamerikas ist in größter Gefahr. Holzfäller, Goldsucher, Agrarkonzerne und Ölbohrfirmen zerstören die letzten Rückzugsorte einer einzigartigen Flora und Fauna. Wer sie schützen will, muss um sein Leben fürchten.
Von Sebastian Schoepp
Jetzt haben die Ashaninka-Frauen die Führung im Kampf um den Urwald übernommen. An ihrer Spitze steht Ergilia Rengifo López, die erste Frau, die zur Chefin einer Ashaninka-Gemeinde gewählt wurde – kurz nach dem Mord an ihrem Mann.
Jetzt haben die Ashaninka-Frauen die Führung im Kampf um den Urwald übernommen. An ihrer Spitze steht Ergilia Rengifo López, die erste Frau, die zur Chefin einer Ashaninka-Gemeinde gewählt wurde – kurz nach dem Mord an ihrem Mann.
Noch während der Trauer bestieg sie ein peque peque, das traditionelle Holzboot, um die Dreitagesfahrt auf dem Fluss vom Urwalddorf Saweto in die Provinzhauptstadt Pucallpa zurückzulegen. Die Empörung trieb sie an. "Wir hatten nicht mal Zeit zu weinen", sagt Ergilia Rengifo López. In Pucallpa machte sie ihrer Trauer und ihrer Wut Luft, protestierte mit anderen Frauen gegen das Unrecht, die Morde, die Ausbeutung.
Noch während der Trauer bestieg sie ein peque peque, das traditionelle Holzboot, um die Dreitagesfahrt auf dem Fluss vom Urwalddorf Saweto in die Provinzhauptstadt Pucallpa zurückzulegen. Die Empörung trieb sie an. "Wir hatten nicht mal Zeit zu weinen", sagt Ergilia Rengifo López. In Pucallpa machte sie ihrer Trauer und ihrer Wut Luft, protestierte mit anderen Frauen gegen das Unrecht, die Morde, die Ausbeutung.
Das Volk der Ashaninka lebt im Urwald von Peru, dort, wo die gewaltige Bergkette der Anden an die Weiten Amazoniens stößt. Die Indigenen jagen in den Wäldern, tragen selbstgefertigte Kleidung, die sie mit groben Mustern bedrucken, sie leben in Hütten mit Dächern aus Palmwedeln und holen Wasser aus dem Bach. Sie versuchen, schonend mit der Natur umzugehen in dieser extremen Umgebung. Doch ihr Lebensraum ist bedroht.