Design

Der Mann, der den Deutschen das schöne Wohnen beibrachte

Josef Kremerskothen in seinem Haus in Hamburg-Wellingsbüttel.
Josef Kremerskothen in seinem Haus in Hamburg-Wellingsbüttel.

Kein Magazin hat die Lebensgewohnheiten der Deutschen so geprägt wie „Schöner Wohnen“. Fast 20 Jahre war der Architekt Josef Kremerskothen Chefredakteur des Hefts. Ein Gespräch mit dem 100-Jährigen über Wohnen auf kleinstem Raum, den Traum vom Einfamilienhaus und darüber, wie das Land Stil und guten Geschmack kennengelernt hat. 

Interview von Laura Weißmüller
29. April 2025 | Lesezeit: 12 Min.

Ein sehr wacher und reflektierter Josef Kremerskothen sitzt in seinem Wohnzimmer, in das die Sonne durch große Fenster fällt. Ein paar Designklassiker stehen in dem Raum, wie etwa die Lampe seines Freundes, dem Dänen Verner Panton. Vor allem aber strahlt der Ort in Hamburg-Wellingsbüttel eine ruhige Bescheidenheit aus. Kaum jemand weiß besser, wie die Deutschen in den vergangenen 80 Jahren wohnen wollten als Kremerskothen. Als Chefredakteur prägte er fast 20 Jahre Schöner Wohnen, schrieb Einrichtungsratgeber und gründete die Schöner Wohnen-Galerie sowie das Magazin Häuser. Mit einer beneidenswerten Klarheit beantwortet der 100-jährige Architekt jede Frage und spannt dabei den großen Bogen: wie die Deutschen nach dem Krieg lernten, sich wieder einzurichten.

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