Oliven

Grünes Gold

Im Winter kommt das Olivenöl aus neuer Ernte in die Regale. Über das Luxusgut der Antike, die Jahresringe von Olivenbäumen – und warum Italiens wohl beste Ölmühle im Trentino steht.

27. Januar 2023

Luxusgut

Spanien produziert mit 44 Prozent des Weltmarktanteils so viel Olivenöl wie kein anderes Land. Italien (zwölf Prozent, Platz zwei) sieht sich gerne als Vorreiter bei den Qualitätsölen und verfügt mit 540 Olivensorten über eine einzigartige Vielfalt. In Griechenland dagegen kommen sie gerade mal auf neun Prozent und 50 Sorten. Und doch wäre der moderne Ölanbau ohne den Olivenkult der alten Griechen nicht vorstellbar. Vor etwa 4000 Jahren brachten die Phönizier den Olivenbaum aus der Gegend des heutigen Israel und Syrien auf die griechischen Inseln Kreta, Rhodos und Zypern. Von dort eroberte die Olive erst das Festland und dann die griechischen Kolonien in Italien sowie das übrige Südeuropa. Der Baum galt als Symbol des Friedens, als Geschenk der Göttin Athene war er zentral für den Gründungsmythos Athens – und sein Öl ein wertvoller Luxus. Ein Sportler, der es sich leisten konnte, nutzte jährlich etwa 30 Liter des „flüssigen Goldes“ (Homer) für die Körperpflege, 20 für die Ernährung und einige weitere Liter als Leuchtmittel, für religiöse Riten und als Medizin, etwa zur Wundbehandlung. Die Athleten der Olympischen Spiele erhielten einen Olivenzweig und Olivenöl als Preis. Für einen Sieg im Wagenrennen gab es 140 Amphoren je 36,5 Liter – ein Vermögen.

Oliven

Grünes Gold

Im Winter kommt das Olivenöl aus neuer Ernte in die Regale. Über das Luxusgut der Antike, die Jahresringe von Olivenbäumen – und warum Italiens wohl beste Ölmühle im Trentino steht.

Luxusgut

Spanien produziert mit 44 Prozent des Weltmarktanteils so viel Olivenöl wie kein anderes Land. Italien (zwölf Prozent, Platz zwei) sieht sich gerne als Vorreiter bei den Qualitätsölen und verfügt mit 540 Olivensorten über eine einzigartige Vielfalt. In Griechenland dagegen kommen sie gerade mal auf neun Prozent und 50 Sorten. Und doch wäre der moderne Ölanbau ohne den Olivenkult der alten Griechen nicht vorstellbar. Vor etwa 4000 Jahren brachten die Phönizier den Olivenbaum aus der Gegend des heutigen Israel und Syrien auf die griechischen Inseln Kreta, Rhodos und Zypern. Von dort eroberte die Olive erst das Festland und dann die griechischen Kolonien in Italien sowie das übrige Südeuropa. Der Baum galt als Symbol des Friedens, als Geschenk der Göttin Athene war er zentral für den Gründungsmythos Athens – und sein Öl ein wertvoller Luxus. Ein Sportler, der es sich leisten konnte, nutzte jährlich etwa 30 Liter des „flüssigen Goldes“ (Homer) für die Körperpflege, 20 für die Ernährung und einige weitere Liter als Leuchtmittel, für religiöse Riten und als Medizin, etwa zur Wundbehandlung. Die Athleten der Olympischen Spiele erhielten einen Olivenzweig und Olivenöl als Preis. Für einen Sieg im Wagenrennen gab es 140 Amphoren je 36,5 Liter – ein Vermögen.