Große Freiheit
Magie
Die Schriftstellerin Annette Kolb hat in ihrem 1934 erschienenen Roman „Die Schaukel“ ein Münchner Sittengemälde aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg gezeichnet. Sie thematisiert die Höhen und Tiefen im Leben einer Familie, also das ewige Auf und Ab, wie man es im übertragenen Sinn auch in einer Schiffschaukel erlebt. Den Nöten des Alltags für kurze Zeit zu entschweben, das macht seit jeher die Faszination eines Karussells und einer Schaukel aus. Ein Zauber, der sich auch heute noch glückselig entfaltet. Es hat schon seinen Grund, dass erstaunlich viele Oktoberfestgäste die Schiffschaukel suchen, die etwas versteckt auf der Oidn Wiesn zu finden ist. Der Magie der Schiffschaukeln war auch Bert Brecht erlegen, der in ihnen nicht nur ein Volksfestvergnügen erkannte, sondern ein Sinnbild für die Widersprüchlichkeit des Lebens. So betrachtet, ginge dem rauschhaft oszillierenden und am Ende doch wieder ernüchternden Oktoberfest ohne Schiffschaukel ein Teil seiner Seele verloren.
Zum Glück hält die Schaustellerfamilie Schmack die Tradition auf der Oidn Wiesn am Leben. „Eigentlich rentiert sich das nicht mehr“, sagt Oswin Schmack, aber da er es als eine Ehre betrachtet, auf der Wiesn dabei sein zu dürfen, baut er seine Schaukel nur noch hier auf. Für Schmack ist das Schaukeln ein bayerisches Kulturgut. „Viele Großeltern kommen mit ihren Enkeln zu uns“, sagt er. „Bei ihnen spüren wir Dankbarkeit, dass wir diese Tradition weiterhin pflegen.“ Die Veranstalter der Wiesn halten sich da eher zurück. „Bei den offiziellen Wiesn-Videos sind wir leider nie zu sehen“, bedauert Schmack. Auch auf der Oktoberfestseite der Stadt München im Internet findet sich unter der Rubrik Attraktionen kein Hinweis auf die Schiffschaukel.
Große Freiheit
Magie
Die Schriftstellerin Annette Kolb hat in ihrem 1934 erschienenen Roman „Die Schaukel“ ein Münchner Sittengemälde aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg gezeichnet. Sie thematisiert die Höhen und Tiefen im Leben einer Familie, also das ewige Auf und Ab, wie man es im übertragenen Sinn auch in einer Schiffschaukel erlebt. Den Nöten des Alltags für kurze Zeit zu entschweben, das macht seit jeher die Faszination eines Karussells und einer Schaukel aus. Ein Zauber, der sich auch heute noch glückselig entfaltet. Es hat schon seinen Grund, dass erstaunlich viele Oktoberfestgäste die Schiffschaukel suchen, die etwas versteckt auf der Oidn Wiesn zu finden ist. Der Magie der Schiffschaukeln war auch Bert Brecht erlegen, der in ihnen nicht nur ein Volksfestvergnügen erkannte, sondern ein Sinnbild für die Widersprüchlichkeit des Lebens. So betrachtet, ginge dem rauschhaft oszillierenden und am Ende doch wieder ernüchternden Oktoberfest ohne Schiffschaukel ein Teil seiner Seele verloren.
Zum Glück hält die Schaustellerfamilie Schmack die Tradition auf der Oidn Wiesn am Leben. „Eigentlich rentiert sich das nicht mehr“, sagt Oswin Schmack, aber da er es als eine Ehre betrachtet, auf der Wiesn dabei sein zu dürfen, baut er seine Schaukel nur noch hier auf. Für Schmack ist das Schaukeln ein bayerisches Kulturgut. „Viele Großeltern kommen mit ihren Enkeln zu uns“, sagt er. „Bei ihnen spüren wir Dankbarkeit, dass wir diese Tradition weiterhin pflegen.“ Die Veranstalter der Wiesn halten sich da eher zurück. „Bei den offiziellen Wiesn-Videos sind wir leider nie zu sehen“, bedauert Schmack. Auch auf der Oktoberfestseite der Stadt München im Internet findet sich unter der Rubrik Attraktionen kein Hinweis auf die Schiffschaukel.