
Loden
Wolle für jedes Wetter
Handwerklich
Der nachweislich älteste bestehende Lodenhersteller der Welt ist die Lodenwalke in Ramsau am Dachstein in Österreich, geführt von der Familie Steiner. 1434 wird sie zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die aufwendige Herstellung hat sich in den gut 600 Jahren kaum geändert. „Wolle braucht Weile“, ist man bei Steiner überzeugt. Loden besteht aus reiner Schurwolle. Zunächst werden verschiedene Rohwollsorten, abgestimmt auf die weitere Verwendung, vermischt. In der Krempelmaschine (im Bild) wird die Wolle zu einem feinen Vlies gekämmt. Danach wird sie zu einem festen Faden versponnen, zu Wolltüchern verwebt und schließlich gewalkt. Dabei verfilzt man den Wollstoff in warmem Wasser mit Kernseife und durch Reibung, was ihn so gut wie winddicht und äußerst strapazierfähig macht. Am Schluss wird der Loden gefärbt, möglichst an der frischen Luft getrocknet und schließlich veredelt.
Traditionell
Loden ist fester Bestandteil vieler Trachten, vor allem in Form von Jankern und Hüten, wie man sie auch dieses Jahr wieder beim traditionellen Trachten- und Schützenzug am ersten Oktoberfest-Sonntag sehen wird. Dass die Wiesn-Besucherinnen und -Besucher schon immer Dirndl, Lederhosen und Loden getragen haben, ist dagegen ein weitverbreitetes Missverständnis. Dirndl und Lederhose waren die Arbeitskleidung der Landbevölkerung, der robuste Loden war unter anderem bei Bergsteigern und Jägern beliebt. Im 19. Jahrhundert entdeckten Adels- und Bürgerkreise während der Sommerfrische die schlichte und funktionale Kleidung für sich und interpretierten sie mit feineren Stoffen als Sonntagsgewand. Seit den 1990ern setzte sich das als Wiesn-Dresscode durch. In der Regel ist das keine Tracht, die in eine bestimmte Region gehört und festen Regeln folgt, sondern Mode mit Tracht-Elementen. In der Dauerausstellung des Industrie- und Textilmuseums Augsburg ist ein „Hightech-Janker“ von Lodenfrey ausgestellt – mit Bluetooth und Bedienmodul fürs Mobiltelefon. Noch bis 19. Oktober zeigt die Sonderausstellung „Tradition goes Fashion“ die Geschichte des Dirndls.
Modisch
Mit den Métiers-d’Art-Kollektionen ehrt Chanel jedes Jahr die Handwerksbetriebe, die für das französische Modehaus arbeiten, wie die Hutmacherei Maison Michel oder die Stickerei Lesage. Karl Lagerfeld hat diese Tradition 2002 eingeführt. 2014, fünf Jahre vor seinem Tod, zeigte der damalige Chanel-Chef in der Métiers-d’Art-Show im Salzburger Schloss Leopoldskron eine Kollektion, die von alpinen Trachten inspiriert war: Lodenmäntel, geschnürte Lederhosen und Edelweiß-Stickereien. Bereits 2005 kombinierte Narciso Rodriguez in seiner Herbst-Winter-Show eine dunkelgrüne Lodenjacke zum goldfarbenen Seidenkleid bei der New York Fashion Week. Peter Dundas präsentierte in der Herbst-Winter-Kollektion 2011 in Mailand einen von Trachten inspirierten Lodenmantel. In den 1970er-Jahren waren lange Lodencapes angesagt, bereits 1967 wurde Brigitte Bardot bei einem Spaziergang in Österreich in einem Lodencape fotografiert. Ein Klassiker aus Loden ist der Dufflecoat, wie ihn in den 1990er-Jahren zum Beispiel Prinzessin Diana auf der königlichen Yacht Britannia oder Queen Elizabeth II bei der Royal Horse Show in Windsor trug.
Funktional
Loden ist so etwas wie ein natürlicher Funktionsstoff: Das enthaltene Wollfett Lanolin wirkt wie eine Imprägnierung. Das Wollgewebe ist atmungsaktiv, wasserabweisend, leitet Schweiß nach außen und gleicht die Temperatur aus. Früher war es oft kratzig und schwer, heute gibt es Loden, der leicht ist wie Kaschmir. Im Vergleich zu herkömmlichen Wolldecken ist eine Lodendecke jedoch leichter und wärmer. Besonders praktisch ist das bei Outdoor-Aktivitäten: Lodendecken halten die Körperwärme, ohne dass man ins Schwitzen gerät. Auch für Lampenschirme, Sitzmöbel (im Bild: Wittmann Bank Adagio von Note Design) oder als Kopfteil von Betten ist Loden beliebt. Das Naturprodukt wird nicht chemisch behandelt, ist zudem schmutzabweisend, schwer entflammbar, hat eine anschmiegsame Haptik und reguliert die Luftfeuchtigkeit.
Pflegeleicht
Loden kann man normalerweise im Wollwaschgang waschen – wie genau, steht jeweils auf dem Etikett. Meistens reicht es, wenn man Janker, Mäntel und Decken an der frischen Luft oder nach dem Duschen im Badezimmer bei hoher Luftfeuchtigkeit aufhängt. Zum Waschen eignet sich spezielle Wollpflege wie das „Delicate Laundry“-Feinwaschmittel von Steamery (im Bild) oder Cashmere-Shampoo und -Conditioner von Allude. Das Cashmere-Label hat die Serie gemeinsam mit Speick-Naturkosmetik entwickelt. Ob in der Maschine oder von Hand, Wollwaschmittel reinigen auch bei niedrigen Temperaturen, sind besonders schonend, schützen die Fasern, machen sie weicher und glänzend.

Loden


Handwerklich
Der nachweislich älteste bestehende Lodenhersteller der Welt ist die Lodenwalke in Ramsau am Dachstein in Österreich, geführt von der Familie Steiner. 1434 wird sie zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die aufwendige Herstellung hat sich in den gut 600 Jahren kaum geändert. „Wolle braucht Weile“, ist man bei Steiner überzeugt. Loden besteht aus reiner Schurwolle. Zunächst werden verschiedene Rohwollsorten, abgestimmt auf die weitere Verwendung, vermischt. In der Krempelmaschine (im Bild) wird die Wolle zu einem feinen Vlies gekämmt. Danach wird sie zu einem festen Faden versponnen, zu Wolltüchern verwebt und schließlich gewalkt. Dabei verfilzt man den Wollstoff in warmem Wasser mit Kernseife und durch Reibung, was ihn so gut wie winddicht und äußerst strapazierfähig macht. Am Schluss wird der Loden gefärbt, möglichst an der frischen Luft getrocknet und schließlich veredelt.

Traditionell
Loden ist fester Bestandteil vieler Trachten, vor allem in Form von Jankern und Hüten, wie man sie auch dieses Jahr wieder beim traditionellen Trachten- und Schützenzug am ersten Oktoberfest-Sonntag sehen wird. Dass die Wiesn-Besucherinnen und -Besucher schon immer Dirndl, Lederhosen und Loden getragen haben, ist dagegen ein weitverbreitetes Missverständnis. Dirndl und Lederhose waren die Arbeitskleidung der Landbevölkerung, der robuste Loden war unter anderem bei Bergsteigern und Jägern beliebt. Im 19. Jahrhundert entdeckten Adels- und Bürgerkreise während der Sommerfrische die schlichte und funktionale Kleidung für sich und interpretierten sie mit feineren Stoffen als Sonntagsgewand. Seit den 1990ern setzte sich das als Wiesn-Dresscode durch. In der Regel ist das keine Tracht, die in eine bestimmte Region gehört und festen Regeln folgt, sondern Mode mit Tracht-Elementen. In der Dauerausstellung des Industrie- und Textilmuseums Augsburg ist ein „Hightech-Janker“ von Lodenfrey ausgestellt – mit Bluetooth und Bedienmodul fürs Mobiltelefon. Noch bis 19. Oktober zeigt die Sonderausstellung „Tradition goes Fashion“ die Geschichte des Dirndls.

Modisch
Mit den Métiers-d’Art-Kollektionen ehrt Chanel jedes Jahr die Handwerksbetriebe, die für das französische Modehaus arbeiten, wie die Hutmacherei Maison Michel oder die Stickerei Lesage. Karl Lagerfeld hat diese Tradition 2002 eingeführt. 2014, fünf Jahre vor seinem Tod, zeigte der damalige Chanel-Chef in der Métiers-d’Art-Show im Salzburger Schloss Leopoldskron eine Kollektion, die von alpinen Trachten inspiriert war: Lodenmäntel, geschnürte Lederhosen und Edelweiß-Stickereien. Bereits 2005 kombinierte Narciso Rodriguez in seiner Herbst-Winter-Show eine dunkelgrüne Lodenjacke zum goldfarbenen Seidenkleid bei der New York Fashion Week. Peter Dundas präsentierte in der Herbst-Winter-Kollektion 2011 in Mailand einen von Trachten inspirierten Lodenmantel. In den 1970er-Jahren waren lange Lodencapes angesagt, bereits 1967 wurde Brigitte Bardot bei einem Spaziergang in Österreich in einem Lodencape fotografiert. Ein Klassiker aus Loden ist der Dufflecoat, wie ihn in den 1990er-Jahren zum Beispiel Prinzessin Diana auf der königlichen Yacht Britannia oder Queen Elizabeth II bei der Royal Horse Show in Windsor trug.

Funktional
Loden ist so etwas wie ein natürlicher Funktionsstoff: Das enthaltene Wollfett Lanolin wirkt wie eine Imprägnierung. Das Wollgewebe ist atmungsaktiv, wasserabweisend, leitet Schweiß nach außen und gleicht die Temperatur aus. Früher war es oft kratzig und schwer, heute gibt es Loden, der leicht ist wie Kaschmir. Im Vergleich zu herkömmlichen Wolldecken ist eine Lodendecke jedoch leichter und wärmer. Besonders praktisch ist das bei Outdoor-Aktivitäten: Lodendecken halten die Körperwärme, ohne dass man ins Schwitzen gerät. Auch für Lampenschirme, Sitzmöbel (im Bild: Wittmann Bank Adagio von Note Design) oder als Kopfteil von Betten ist Loden beliebt. Das Naturprodukt wird nicht chemisch behandelt, ist zudem schmutzabweisend, schwer entflammbar, hat eine anschmiegsame Haptik und reguliert die Luftfeuchtigkeit.

Pflegeleicht
Loden kann man normalerweise im Wollwaschgang waschen – wie genau, steht jeweils auf dem Etikett. Meistens reicht es, wenn man Janker, Mäntel und Decken an der frischen Luft oder nach dem Duschen im Badezimmer bei hoher Luftfeuchtigkeit aufhängt. Zum Waschen eignet sich spezielle Wollpflege wie das „Delicate Laundry“-Feinwaschmittel von Steamery (im Bild) oder Cashmere-Shampoo und -Conditioner von Allude. Das Cashmere-Label hat die Serie gemeinsam mit Speick-Naturkosmetik entwickelt. Ob in der Maschine oder von Hand, Wollwaschmittel reinigen auch bei niedrigen Temperaturen, sind besonders schonend, schützen die Fasern, machen sie weicher und glänzend.