In den Küchen um die Welt
Sehnsucht nach Mallorca
Das Problem bei Fernweh-Kochbüchern ist: Klar lassen sich Gerichte, die man im Urlaub gegessen hat, zu Hause nachmachen – aber es schmeckt halt nie so gut wie im Sommer am Strand, in dem kleinen Lokal im Hinterland, dem versteckt gelegenen Altstadtcafé. Das ist bei dem neuen Band über Mallorca nicht anders („Palma de Mallorca. Das Kochbuch“). Die Autorinnen Britta Welzer und Svenja Mattner-Shahi räumen das sympathischerweise auch ein: An manchen Inselspezialitäten könne man sich zwar versuchen, doch das Ergebnis werde oft „nicht im Entferntesten an das Original vor Ort“ erinnern. Bleibt nur, die süßen Ensaïmadas (Hefeteigschnecken) oder die Llonguet-Brote als kleine Ausrede für die nächste Reise zu nehmen, was man beim Blättern keinesfalls zu lange aufschieben möchte. Die Fotos von jahrhundertealten Oliven auf einer Hochebene im Westen, von Palmas berühmten Innenhöfen oder einem Frühstück im hippen Viertel Santa Catalina sind verlockend. Das Buch ist eine Mischung aus Bildband und Kochbuch, dazwischen Exkurse über die Kunstszene der Hauptstadt oder die uralte Weizensorte Xeixa – und natürlich: Rezepte. Gut geeignet als Einstieg sind die wunderbar südlich-luftigen Biskuit-Würfel „Coca de Cuarto“, zum Frühstück so fein wie als Nachtisch. Oder eine Idee für die Weihnachtsfeiertage, wenn man am besten zeitsparend etwas in den Ofen schiebt: mediterraner Fisch auf einem Bett aus Kartoffeln und unter einer Tomaten-Spinat-Haube, abgeschmeckt mit Pinienkernen und Rosinen, die an das arabische Erbe Palmas erinnern. Fernweh garantiert. Anne Goebel
Britta Welzer, Svenja Mattner-Shahi: Palma de Mallorca. Das Kochbuch. Edition Michael Fischer, 34 Euro.
In den Küchen um die Welt
Sehnsucht nach Mallorca
Das Problem bei Fernweh-Kochbüchern ist: Klar lassen sich Gerichte, die man im Urlaub gegessen hat, zu Hause nachmachen – aber es schmeckt halt nie so gut wie im Sommer am Strand, in dem kleinen Lokal im Hinterland, dem versteckt gelegenen Altstadtcafé. Das ist bei dem neuen Band über Mallorca nicht anders („Palma de Mallorca. Das Kochbuch“). Die Autorinnen Britta Welzer und Svenja Mattner-Shahi räumen das sympathischerweise auch ein: An manchen Inselspezialitäten könne man sich zwar versuchen, doch das Ergebnis werde oft „nicht im Entferntesten an das Original vor Ort“ erinnern. Bleibt nur, die süßen Ensaïmadas (Hefeteigschnecken) oder die Llonguet-Brote als kleine Ausrede für die nächste Reise zu nehmen, was man beim Blättern keinesfalls zu lange aufschieben möchte. Die Fotos von jahrhundertealten Oliven auf einer Hochebene im Westen, von Palmas berühmten Innenhöfen oder einem Frühstück im hippen Viertel Santa Catalina sind verlockend. Das Buch ist eine Mischung aus Bildband und Kochbuch, dazwischen Exkurse über die Kunstszene der Hauptstadt oder die uralte Weizensorte Xeixa – und natürlich: Rezepte. Gut geeignet als Einstieg sind die wunderbar südlich-luftigen Biskuit-Würfel „Coca de Cuarto“, zum Frühstück so fein wie als Nachtisch. Oder eine Idee für die Weihnachtsfeiertage, wenn man am besten zeitsparend etwas in den Ofen schiebt: mediterraner Fisch auf einem Bett aus Kartoffeln und unter einer Tomaten-Spinat-Haube, abgeschmeckt mit Pinienkernen und Rosinen, die an das arabische Erbe Palmas erinnern. Fernweh garantiert. Anne Goebel
Britta Welzer, Svenja Mattner-Shahi: Palma de Mallorca. Das Kochbuch. Edition Michael Fischer, 34 Euro.