Kochen nach Gefühl

Die Glücks-Köchin

Die Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen hat ein Kochbuch über eine der wichtigsten Zutaten beim Essen geschrieben: das Gefühl. Ein Gespräch über die beruhigende Wirkung von Gänseschmalz und über Pasta als Therapie.

Interview von Titus Arnu
16. Oktober 2025 | Lesezeit: 9 Min.

Was gehört in eine Pasta-Sauce, die richtig glücklich macht? Kommt drauf an. Zutaten seien weniger eine Frage des Rezepts als vielmehr der Stimmung, behauptet Elisabeth Bronfen. Die Kulturwissenschaftlerin hat ein Buch übers Essen geschrieben, in dem man Erstaunliches über die Gefühlswelt von Gerichten erfährt. Denn Kochen ist Bronfen zufolge nicht nur eine handwerkliche Tätigkeit, sondern auch ein emotionaler Akt. Wer an einem trüben Tag in die Küche tritt, wird mit einem Stück dunkler Schokolade die Traurigkeit vertreiben können, während Sepia-Spaghetti an regnerischen Tagen für den richtigen Biss sorgen. „Kochen nach Laune“ ist mehr als ein Kochbuch – es ist eine Einladung, die eigenen Emotionen kulinarisch zu verarbeiten. Beim Video-Anruf sitzt sie in einer kleinen Küche in New York, hinter ihr ist ein Kühlschrank zu sehen, dessen Inhalt laut Bronfen immer auch ein "Spiegel der Seele" ist.

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