


Qual der Wahl
Wenn schon die Eisdiele um die Ecke Gurke-Dill, Aperol Spritz und Pitahaya-Granatapfel in der Auslage anbietet, ahnt man, dass das im internationalen Vergleich wahrscheinlich noch ziemlich brav wirkt. Wenig überraschend: Besonders groß ist die Sortenvielfalt in Japan. Neben traditionellem Sakura (Kirschblüten-Eis) und Kinako (geröstetes Sojabohnen-Mehl) kann man sich etwa bei Kani Doraku, einer auf Krebse spezialisierten Restaurantkette, ein Krebs-Eis bestellen – auf Basis von Vanilleeis und mit richtigen Fleischstückchen. Anderswo werden frittierte Austern in die Waffel gesteckt oder es gibt die Klassiker der japanischen Küche in geeister Form, Natto (fermentierte Sojabohnen), Wasabi (Meerrettich) oder Ramen (japanische Nudelsuppe). Einen kleinen Eindruck dieser Eiskultur bietet das Café Tenzan Lab in Berlin.



Stilvoll löffeln
Banana Split, Coupe Dänemark und Pinocchio: Natürlich geht nichts über einen kunstvoll aufgetürmten Eisbecher im Café (zu letzterem gibt es einen fantastischen Bildband, für den die Autoren neun Tage lang durch alle Bundesländer gefahren sind, um so viele Pinocchio-Eisbecher wie möglich zu fotografieren und zu essen: „Mostro. Pinocchio-Eis in Deutschland“ – und wer den Rekord in „am meisten Eiskugeln in einer Waffel übereinander stapeln“ brechen möchte: offiziell sind es 125 Kugeln).

Wer zu Hause Lust auf ein Eis hat, muss sich die Kugel nicht zwingend in die angeschlagene Müslischale legen. Deutlich ansprechender löffelt es sich aus der klassischen Kelchform, die schon im Schrank „Italia!“ schreit. In dem Becher mit Stiel aus Edelstahl von Hay lässt sich auch prima Pudding oder rote Grütze servieren (ab 20 Euro von Hay z. B. über connox.de).
