19. Januar 2024
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3 Min. Lesezeit
Die Geschichte
Das Wort Chalet wurde ursprünglich in der westlichen Schweiz für ländliche Bauten und Sennhütten geprägt. Über die Schriften von Jean-Jacques Rousseau gelangte es ins Französische und entwickelte sich in ganz Europa zum Inbegriff für naturnahes Leben und Rückbesinnung auf das Einfache. Holzhütten im alpinen Stil zierten als Ethno-Objekte die Gärten von Aristokraten. Im 19. Jahrhundert wurde das Chalet zur romantischen Idee eines Refugiums in den Bergen, seine typische Bauweise aus Holzbalken machte es in anderen Alpenregionen populär – auch deshalb, weil sich die Architektur als leicht praktikabel erwies. Mit der Verbreitung der mondänen Winterfrische und des Skisports im 20. Jahrhundert wandelte sich das rustikale Chalet zum Postkartenmotiv und touristischen Sehnsuchtsort. Im Nobelort Gstaad setzte man schon in den 1950er-Jahren eine Verordnung durch, die bis heute Neubauten ausschließlich im Chalet-Stil zulässt, um das Bild der Region zu erhalten. Aus ehemals einfachen Hütten wurden dort, genau wie in anderen alpinen Hotspots, Luxusdomizile, die sich nur noch äußerlich urig und schlicht geben – niemand hat diese Entwicklung so gut dokumentiert wie der legendäre Lifestyle-Fotograf Slim Aarons (Bild).