In aller Frische

Vom Klosterbier der Mönche zur Craft-Beer-Bar: Über die Geschichte des Starkbiers als Fastenspeise, den Erfolg der Mikrobrauereien und null Promille.

9. März 2023 - 4 Min. Lesezeit

Als flüssige Fastenspeise wurde das Starkbier angeblich erfunden, in den Klöstern des Mittelalters. Damals trank ein jeder Bier, weil es gesünder war als Wasser – es enthielt nämlich kaum Keime, da es bei seiner Herstellung erhitzt worden war. Man kann also wohl sagen: Es lebten damals ganze Generationen ständig im leichten Delirium. Nahrhaft war und ist Starkbier tatsächlich, es hat fast doppelt so viele Kalorien wie Weißbier, eine Stammwürze zwischen 16 und 18 Prozent und einen hohen Alkoholgehalt, nämlich mindestens 6,5 Volumenprozent. Für die Klöster, die für ihre Brauereien immer schon berühmt waren, war das Starkbier obendrein ein willkommenes Zubrot, den es verkaufte sich prächtig, nicht nur beim niederen Volk. Das ist bis heute so, und weil der Mensch den Wettbewerb liebt, versucht er sich gerne darin, ein immer noch stärkeres Starkbier zu brauen. Beim herkömmlichen Brauvorgang stößt er dabei an Grenzen. Die Brauerei Schorschbräu aus Gunzenhausen hat mit ihrem Schorschbock 57 das bisher stärkste Starkbier der Welt gebraut, es enthält 57,5 Prozent Alkohol. Die Mittelfranken lieferten sich über Jahre hinweg ein Fernduell mit der schottischen Brauerei Brewdog, die Starkbiere wie „Sink the Bismarck“ (41 Prozent) oder „The End of History“ (55 Prozent) auf den Markt brachte. Nicht als Bier gilt „Armageddon“ von Brewmeister mit 65 Prozent – ihm wurde nämlich destillierter Alkohol beigemischt.

In aller Frische

Vom Klosterbier der Mönche zur Craft-Beer-Bar: Über die Geschichte des Starkbiers als Fastenspeise, den Erfolg der Mikrobrauereien und null Promille.

Als flüssige Fastenspeise wurde das Starkbier angeblich erfunden, in den Klöstern des Mittelalters. Damals trank ein jeder Bier, weil es gesünder war als Wasser – es enthielt nämlich kaum Keime, da es bei seiner Herstellung erhitzt worden war. Man kann also wohl sagen: Es lebten damals ganze Generationen ständig im leichten Delirium. Nahrhaft war und ist Starkbier tatsächlich, es hat fast doppelt so viele Kalorien wie Weißbier, eine Stammwürze zwischen 16 und 18 Prozent und einen hohen Alkoholgehalt, nämlich mindestens 6,5 Volumenprozent. Für die Klöster, die für ihre Brauereien immer schon berühmt waren, war das Starkbier obendrein ein willkommenes Zubrot, den es verkaufte sich prächtig, nicht nur beim niederen Volk. Das ist bis heute so, und weil der Mensch den Wettbewerb liebt, versucht er sich gerne darin, ein immer noch stärkeres Starkbier zu brauen. Beim herkömmlichen Brauvorgang stößt er dabei an Grenzen. Die Brauerei Schorschbräu aus Gunzenhausen hat mit ihrem Schorschbock 57 das bisher stärkste Starkbier der Welt gebraut, es enthält 57,5 Prozent Alkohol. Die Mittelfranken lieferten sich über Jahre hinweg ein Fernduell mit der schottischen Brauerei Brewdog, die Starkbiere wie „Sink the Bismarck“ (41 Prozent) oder „The End of History“ (55 Prozent) auf den Markt brachte. Nicht als Bier gilt „Armageddon“ von Brewmeister mit 65 Prozent – ihm wurde nämlich destillierter Alkohol beigemischt.