Nachricht aus dem Krankenbett

Von der Straße bis zum Spielfeldrand: Die eindrücklichsten Szenen der Europameisterschaft in Bildern.

14. Juni 2024 - 10 Min. Lesezeit

13. Spieltag, Stuttgart

Das schönste Bild kommt heute nicht von der Fanmeile oder aus dem Stadion, sondern vom Krankenbett: Ungarns Stürmer Barnabas Varga bekommt im Klinikum Stuttgart Besuch vom Trainerteam. Der Ungar hatte nach einem Zusammenstoß mit dem schottischen Torhüter mehrere Brüche im Gesicht erlitten, er musste operiert werden. Daumen hoch. 

Herzogenaurach

Als Chef-Trainer und Chef-Kommunikator der DFB-Elf weiß auch Julian Nagelsmann um die Wirkmacht der Bilder. Nach einem eher enttäuschenden 1:1 gegen die Schweiz also: Daumen hoch.

An den roten Metallmännchen, die Nagelsmann für Kroos und Co. in den Rasen getrieben hat, kommt man zum Glück leichter vorbei als an den lästigen Schweizern. Selbstvertrauen holen, das scheint die Devise in der Vorbereitung auf das Achtelfinale gegen Dänemark am Samstag.

Frankfurt

Einstimmen auf ein Fußballfest: Rumänen und Slowaken tanzen gemeinsam am Römerberg zu den nicht gerade landestypischen Klängen eines Saxophons.

12. Spieltag, Berlin

Die Hauptstadt trägt Oranje, die holländischen Fans ziehen vor dem Spiel gegen Österreich Richtung Olympiastadion.

Auf ihren Schultern die Riesen der Vergangenheit. Johan Cruyff und Ruud Gullit  sind in Pappmaché dabei, die aktuelle Generation der Elftal muss ihren Platz in der holländischen Fußballgeschichte erst noch erspielen. 

Zwei Stunden vor Anpfiff sammelt sich die Menge in einer gewaltigen Schlange am Eingang des Stadions. 

Kaum zum Hinschauen war es dann, was die Spieler in den orangenen Trikots boten. Sommerfußball.

Ralf Rangnick, jüngst vom FC Bayern umschwärmt, hat aus den Österreichern ein gar nicht mehr so geheimen Geheimfavorit gemacht. Und darf sich nach dem 3:2-Erfolg und dem Gruppensieg bestätigt fühlen, Wien nicht gegen München eingetauscht zu haben. 

Dortmund

Der vielleicht berühmteste Maskenmann dieser Tage wurde nicht geschont von den Polen. Frankreichs Kapitän Kylian Mbappé zeigte dann auch, wie wichtig er ist für seine Farben. Gegen Polen traf er per Elfmeter, sein Gegenpart Lewandowski auch: 1:1. 

Köln

Englands Torjäger Harry Kane blieb dagegen blass bei der Nullnummer gegen Slowenien, für eine Umarmung von seiner Frau und den Gruppensieg reichte es trotzdem am Ende.

Die Laune im Stadion stieg erst nach Schlusspfiff, als die Spieler mit ihren Familien in den Sitzschalen lümmelten.

Rehrosbach

Schwarz-Rot-Gold in Baden-Württemberg: Mike Vohs wedelt vor seinem Haus mit einer Deutschlandflagge, mit 160 Fahnen hat er für die EM sein Haus dekoriert. 

München

Der Marienplatz dient wieder als Sammelpunkt für die tanzfreudigen Serben, die Abends gegen Dänemark torlos blieben. 

11. Spieltag, Leipzig 

Die Vorfreude der kroatischen Fans auf das letzte Vorrundenspiel ihrer Mannschaft gegen die Italiener war immens. Vor dem Anpfiff am Montagabend feierten sie noch ausgelassen in der Innenstadt. 

Doch das 1:1 der Azurri in der letzten Minute der Nachspielzeit macht der Freude ein Ende. 

Damit reicht das Tor von Luka Modrić nicht für den vorzeitigen Achtelfinaleinzug. Nur ein kleines Wunder kann Kroatien noch als einer der besten Gruppendritten noch in die K.o.-Runde bringen.

Die italienischen Fans dagegen können sich auf ein Spiel gegen die Schweiz im Achtelfinale freuen. 

Düsseldorf

Auch die Spanier haben Grund zu feiern: Sie haben alle Vorrunden-Spiele gewonnen und mit den Albanern eine weitere Balkan-Mannschaft aus dem Rennen geschickt. 

10. Spieltag, Stuttgart

Im Fußball sind es oft kurze Momente, Augenblicke nur, die ein Spiel drehen können - oder ein Leben. Der ungarische Stürmer Barnabás Varga muss nach einem Zusammenprall mit dem schottischen Torwart behandelt werden.

Das weckt Erinnerungen an den Dänen Christian Eriksen, der bei der EM 2021 einen Herzstillstand auf dem Spielfeld erlitten hatte.

Aus dem Krankenhaus kommt glücklicherweise schnell Entwarnung. Nach Schlusspfiff feiern die Ungarn also nicht nur ihren Sieg, sondern auch ihren Mitspieler. Dominik Szoboszlai streift sich Vargas Trikot über.

Frankfurt

Überraschende Augenblicke und Gefühlschaos bringt für die Fans auch das Spiel der deutschen Mannschaft mit sich, als nach dem Führungstreffer der Schweiz lange Zeit kein Ausgleich folgen will.

Die Deutschen mögen behäbig-gutmütige Berner Sennenhunde als Gegner erwartet haben. Vielleicht zeigt Dan Ndoye beim Jubel nach seinem Treffer deshalb sein wahres Gesicht als, nun ja: Raubkätzli.

Deutschland stellt seine wilden Seiten am Sonntagabend hingegen lange Zeit nicht zur Schau. 

Der Traum vom Sensationssieg der Schweiz verfliegt erst, als Niclas Füllkrugs Kopfball noch in letzter Minute ins Tor fliegt. 

Also doch noch der Gruppensieg. Im letzten Augenblick.

9. Spieltag, Dortmund

Mit dem sehr unglücklichen Eigentor haben die Türken eine ziemliche Blamage eingefahren - und Portugal den Platz als Gruppenerster beschert. 

Hamburg

Georgien und Tschechien trennten sich 1:1 und haben damit Punktegleichstand. Wer ausscheidet und wer im Achtelfinale mitspielen darf, entscheidet sich am Mittwoch.

Köln

Die belgischen "roten Teufel" besiegten Rumänien 2:0. Sie mussten hart für den Sieg kämpfen, nachdem ihnen zwei Treffer per Videobeweis aberkannt wurden.

8. Spieltag, Leipzig

Es wurden einst ja auch schon lebende Hühner als Maskottchen gesichtet – von der Begegnung Frankreich vs. Niederlande am Freitagabend ist bislang nur eine Attrappe dokumentiert.

Auf niederländischer Seite dominiert am Rande des Topspiels das obligatorische Orange. Und offenbar der Wunsch nach absolutem Durchblick.

Und dann gibt es natürlich noch diverse Anspielungen auf die Nase (und Maske) der Grande Nation.

Denn schließlich muss der Kapitän der französischen Nationalmannschaft Kylian Mbappé am Freitag nach seinem Nasenbeinbruch eine Kühlmaske tragen – passend zu seinem Superhelden-Status.

In Aktion kann er seinen neuen Look allerdings vorerst nicht zur Schau stellen, denn am Freitag sieht Trainer Didier Deschamps (weiße Haare) ihn für die Ersatzbank vor.

Für mehr als ein paar fröhlichen Rangeleien mit Teamkollegen beim Aufwärmen, nun mit regelkonform neutraler Maske, reicht es deshalb im Stadion nicht.

Für die Fans der Niederlande, die ihrer Mannschaft stilgerecht von Campingplatz zu Campingplatz nachreisen, erhöht Mbappés Ausfall zunächst die Hoffnung auf einen Sieg. Die beiden Mannschaften spielen am späten Freitagabend um die Gruppenführung – es bleibt jedoch bei einem torlosen Unentschieden.

Berlin

Warum sich von diesem Unentschieden die Laune verderben lassen? Beim Public Viewing in der Fanzone am Brandenburger Tor finden französische Fans trotzdem Grund zur Freude.

Warschau

Für andere Fangruppen sind zu diesem Zeitpunkt hingegen schon Träume zerplatzt. Polen scheitert am Freitagnachmittag gegen Österreich und wird auch im dritten Spiel der Gruppenphase nichts mehr retten können: Die Mannschaft ist ausgeschieden.

7. Spieltag, München

Das Spiel zwischen den ex-jugoslawischen Republiken Slowenien und Serbien am Donnerstag birgt einige Sprengkraft. Am Marienplatz treffen die Fangruppen aufeinander.

Es bleibt nur Schall und Rauch: Gesänge und Pyrotechnik bestimmen das Bild, es bleibt aber friedlich. Als „entspannt“ bezeichnete ein Polizeisprecher wenige Minuten vor Anpfiff der Begegnung die Lage in der Stadt.

Mit Schlusspfiff des Spiels fliegt neben Bierbechern auch Pyrotechnik aufs Spielfeld, als Serbiens Jovic im letzten Moment den 1:1-Ausgleich erzielt.

Frankfurt

Die englischen Fans haben den Platz vor dem Rathaus übernommen. Der Brunnen auf dem Römer wird zum Badeort. 

Danach ziehen die Fans zum Stadion. Zurück bleibt ein nahezu leerer Platz - und jede Menge Müll. 

Jene Dänen, die in diesen Tagen vor allem Fußball im Kopf (und manchmal um den Kopf) haben, hoffen nach dem enttäuschenden Unentschieden gegen Slowenien auf Wiedergutmachung gegen die Three Lions.

Doch auch gegen den Topfavoriten England reicht es nur zu einem 1:1. Die Gruppenführung bleibt damit bei den Engländern, der Einzug ins Achtelfinale ist ihnen aber noch nicht gewiss.

Gelsenkirchen 

Ein Leckerbissen verspricht das Abendspiel zwischen Italien und Spanien zu werden, die Paarung könnte auch als Finale durchgehen. Die Spanier sind auf jeden Fall überzeugt von ihrer Qualität und sehen sich auch in Sachen Schinken in Führung. 

Am Ende verliert der Titelverteidiger Italien wegen eines Eigentors 0:1 - sehr zum Ärger von Trainer Luciano Spalletti.

Aber zur Freude des spanischen Königs Felipe VI. Der Monarch feierte vergangenen Mittwoch noch in Madrid sein zehnjähriges Thronjubiläum und reiste zum Spiel seiner Spanier nach Deutschland.

6. Spieltag, Stuttgart

Das zweite Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft findet unter einigen Sicherheitsvorkehrungen statt. Die Stadt hat Straßen gesperrt und erwartet 150 000 Fans.

Die ungarischen Fans punkten mit originellen Schildern. Obwohl der passende kulinarische Duell im Schwabenland eher Gulasch gegen Spätzle lauten müsste. 

Thomas Müller gibt den Chefinspekteur im Stuttgarter Stadion vor dem Anpfiff. Zuletzt kam gegen die Ungarn einiges auf die DFB-Elf zu, die vergangenen drei Spiele verloren die Deutschen.

Hamburg

Die kroatischen Fans haben kurz vor dem Spiel gegen Albanien die Reeperbahn übernommen.

Wo die kroatische Nationalmannschaft spielt, ist eine nicht weit: Ivana Knöll ist Miss Kroatien 2016 und Glamour-Model. Ihre Auftritte in knappen Outfits bescherten ihr drei Millionen Follower auf Instagram.

Tirana

Am Ende feierten dann aber die Albaner in ihrer Hauptstadt das 2:2, das Tor zum Ausgleich fiel erst in der Nachspielzeit.

Frankfurt

Die Ampelmännchen rund um den Frankfurter Hauptbahnhof haben auch inzwischen auf Fußball umgeschaltet.

5. Spieltag, Dortmund

Rund 80 000 Fans der türkischen Mannschaft werden in Dortmund erwartet, wo das Team auf Georgien trifft. Erwartet werden aber auch Unwetter in der Stadt.

Deshalb bleibt die Fan-Zone am Friedensplatz geschlossen, auch in Köln, Düsseldorf und Gelsenkirchen sind die Public-Viewing-Bereiche gesperrt.

Georgische Anhänger sind ebenfalls auf den Straßen, aber zahlenmäßig weit unterlegen. Ihr Team ist zum ersten Mal für die Europameisterschaft qualifiziert. Vorsichtshalber haben diese Fans sich für Tattoos entschieden, die sich wieder abknibbeln lassen. Man weiß ja nie, wie es ausgeht. 

Die georgischen Fans wurden von ihrer Mannschaft wortwörtlich im Regen stehen gelassen: Sie unterlagen der Türkei 1:3.

Die Ordner waren während und nach dem Unwetter  damit beschäftigt, die Wassermassen in Gullideckel zu fegen. 

Leipzig

Für ihn ein alter Hut: Cristiano Ronaldo bereitet sich auf seinen nächsten Rekord vor, 20 Jahre nach seinem EM-Debüt bestreitet der Portugiese am Dienstagabend gegen Tschechien sein 25. EM-Spiel, kein Spieler war öfter dabei.

Getroffen hat er nicht, trotzdem ist er in Portugal so etwas wie ein Fußballheiliger. 

4. Spieltag, München

Tribünensitze aus dem ausgebombten Stadion in Charkiw auf dem Wittelsbacher Platz in München: Der Krieg in der Ukraine rückt näher heran an diese Fußball-EM. 

An diesem Montag treffen die Ukrainer auf Rumänien. Vor der Allianz-Arena in München ist die Stimmung bei den Anhängern ausgelassen, sowohl auf Seiten der Ukrainer...

... als auch bei den rumänischen Fans.

Kiew

Der Spielverlauf trübte dann aber die Laune der Ukrainer: In einer Bar in der ukrainischen Hauptstadt ärgert sich ein Fan über den ersten Treffer der Rumänen.

Region Donetsk

Auch Soldaten nahe der Front fiebern und leiden mit ihrer Mannschaft. Am Ende verlieren die Ukrainer ihr erstes Spiel bei dieser EM mit 0:3.

Düsseldorf

Die Franzosen versuchen sich vor dem Spiel gegen Österreich am Montag abzuschotten, ein paar Jugendlichen gelingt es trotzdem, durch den Zaun ein paar Blicke auf Mbappé und Co. zu werfen.

Als der Blick im Stadion schließlich frei war am Abend, sahen die Fans eine französische Mannschaft, die gegen Österreich jede Menge Arbeit hatte. 

Der französische Verteidiger Jules Koundé musste sich nicht nur mit angriffslustigen Österreichern herumschlagen, sondern auch Plastikbecher vom Feld räumen. 

Am Ende kamen die Franzosen mit einer blutigen Nase davon, dank eines Eigentores der Österreicher gewann der Favorit, bei denen Kapitän Kilian Mbappé mit einem Nasenbruch vom Feld musste.

Tierpark in Thale, Sachsen-Anhalt

Braunbär Moritz soll als Nachfolger der Orakel-Krake Paul das Ergebnis der Partie zwischen Deutschland und Ungarn am Mittwoch vorhersagen. Sein beherzter Biss in die Melone mit der ungarischen Fahne deuten die Tierpfleger als gutes Omen. Moritz meint: Deutschland gewinnt.

Dortmund

Im BVB-Stadion in Dortmund wird der Rasen für das nächste Spiel der Türkei gegen Georgien präpariert.

3. Spieltag Gelsenkirchen

Ein Fußballfest in Scherben: Am Austragungsort kam es vor der Partie zwischen England und Serbien zu Ausschreitungen zwischen beiden Fanlagern.

Die Polizei musste einschreiten und die Gruppen trennen, die Partie war im Vorfeld bereits als sogenanntes "Risikospiel" eingestuft. 

Der Regen sorgte dann am Abend in Gelsenkirchen für Abkühlung, diese Fans verkrochen sich unter eine Plastikfolie. 

Zum Ende des Spieltages spannte sich ein Regenbogen über das Gelände, laut Polizeiberichten gab es keine weiteren Zwischenfälle mehr rund um das Spiel.

Wer möchte, kann seine frommen Wünsche für die EM in der evangelischen Altstadtkirche in der Kirchenbank nach oben schicken.

Hamburg

Eine  Fußball-EM ist immer auch ein Fest der Farben. Am ersten Spieltag dominierte das Blau der Schotten, am zweiten das Rot der Schweizer. Und am dritten Spieltag das Orange, das der niederländischen Nationalmannschaft ihren Namen gibt.

Sowohl auf dem Weg ins Stadion ...

... als auch im Stadion, wo es heute gegen Polen geht: Überall Fans in Oranje, die am Ende einen knappen 2:1-Sieg ihrer Mannschaft feiern dürfen.

Die polnischen Fans gaben sich Mühe, bei der Lautstärke mitzuhalten, mussten sich aber sowohl auf dem Feld als auch auf den Rängen der Übermacht der Niederländer geschlagen geben.

Blankenhain

Am Abend werden zum ersten Mal die Engländer mit ihrem Stürmer Harry Kane spielen. In der thüringischen Kleinstadt bereiten sich die Engländer auf die Partie gegen Serbien vor.

2. Spieltag, Köln

Wie in vielen anderen deutschen Städten ging die Nach-Spielzeit auch in Köln bis tief in die Nacht. 

Doch im Laufe des Vormittags verdrängten die Farben Rot-Weiß die Farben Schwarz-Rot-Gold, zumindest im Stadtteil Müngersdorf. 

Hier steht das Stadion, das früher auch Müngersdorfer Stadion heißen durfte, und das heute fest in der Hand der Schweizer Fans sein wird. 

Ungarn, nächster Gruppengegner der deutschen Mannschaft, ist nicht nur bei der Gesichtsbemalung zurückhaltender.

Auch wenn auf dem Platz künstlerische und kulinarische Argumente wenig zählen: die Schweiz gewinnt das Spiel am Ende souverän.

Noch klarer war das Ergebnis beim Spiel Spanien gegen Kroatien: 

Die Spanier führten schon nach 45 Minuten mit 3:0 und gaben den Sieg vor den Augen ihrer Fans nicht mehr aus der Hand.

1. Spieltag, München

Vor dem ersten Spiel eine nicht allzu steile These: Schotten und natürlich auch Schottinnen dürften noch am Ende des Turniers zu den beliebtesten Fans dieser EM zählen. Das liegt natürlich auch an den schönen Stoffen ihrer Röcke.

Und an ihrer Liebe zur Musik, die nicht nur in Dudelsäcken ihren Ausdruck findet, ...

... sondern auch in Fangesängen auf Straßen und Plätzen und ... 

... in den Zügen, die manch Schotten klimafreundlich in den Süden Deutschlands brachten.

Was die Schotten aber besonders auszeichnet, ist ihre Fähigkeit, sehr gute Laune zu haben und diese auch zu verbreiten – hier am Fischbrunnen am Marienplatz in der Münchner Innenstadt.

Auf die Melodie von „Freed from Desire“ singen sie „No Scotland, no party“.

An diesem Nachmittag in der Münchner Innenstadt ist das weniger übertrieben, als es klingt.

Donaueschingen

Hier trainiert der Spanier Lamine Yamal, einst der jüngste Nationalspieler in der Geschichte des Landes, heute eines der größten Talente dieser EM. 

Berlin

Für die Spanier beginnt die EM am Samstag hier im Berliner Olympiastadion gegen Kroatien. Arbeiter montieren die letzten Hinweisschilder, um 18 Uhr wird es dann losgehen.

Dortmund

Im Spiel hatten die Schotten dann doch weniger zu feiern als die Anhänger der deutschen Nationalmannschaft. Angesichts der schottischen Bilanz bei Eröffnungsspielen kam die Niederlage für diesen Fan aus Aberdeen vermutlich nicht völlig unerwartet.

Frankfurt

Doch das Ausmaß der Überlegenheit dürfte auch die Anhänger in Schwarz-Rot-Gold (oder rosa) überrascht haben. Hier in Frankfurt kamen laut Veranstalter 10.000 Fans. 

Berlin

Noch viel mehr waren es in Berlin: 50.000 kamen laut Veranstalter ans Brandenburger Tor. Wie in vielen anderen Städten war der Andrang so groß, dass eine Fan-Zone schon vor Spielbeginn geschlossen werden musste. 

Savelletri, Italien

Wer nicht das Glück hatte, einen Platz fürs Gucken auf großer Leinwand zu bekommen, musste mit weniger Vorlieb nehmen - wie hier ...

... Bundeskanzler Olaf Scholz (links) und der britische Premier Rishi Sunak beim G7-Gipfel in Apulien.

13. Spieltag, Stuttgart

Das schönste Bild kommt heute nicht von der Fanmeile oder aus dem Stadion, sondern vom Krankenbett: Ungarns Stürmer Barnabas Varga bekommt im Klinikum Stuttgart Besuch vom Trainerteam. Der Ungar hatte nach einem Zusammenstoß mit dem schottischen Torhüter mehrere Brüche im Gesicht erlitten, er musste operiert werden. Daumen hoch. 

Herzogenaurach

Als Chef-Trainer und Chef-Kommunikator der DFB-Elf weiß auch Julian Nagelsmann um die Wirkmacht der Bilder. Nach einem eher enttäuschenden 1:1 gegen die Schweiz also: Daumen hoch.

An den roten Metallmännchen, die Nagelsmann für Kroos und Co. in den Rasen getrieben hat, kommt man zum Glück leichter vorbei als an den lästigen Schweizern. Selbstvertrauen holen, das scheint die Devise in der Vorbereitung auf das Achtelfinale gegen Dänemark am Samstag.

Frankfurt

Einstimmen auf ein Fußballfest: Rumänen und Slowaken tanzen gemeinsam am Römerberg zu den nicht gerade landestypischen Klängen eines Saxophons.

12. Spieltag, Berlin

Die Hauptstadt trägt Oranje, die holländischen Fans ziehen vor dem Spiel gegen Österreich Richtung Olympiastadion.

Auf ihren Schultern die Riesen der Vergangenheit. Johan Cruyff und Ruud Gullit  sind in Pappmaché dabei, die aktuelle Generation der Elftal muss ihren Platz in der holländischen Fußballgeschichte erst noch erspielen. 

Zwei Stunden vor Anpfiff sammelt sich die Menge in einer gewaltigen Schlange am Eingang des Stadions. 

Kaum zum Hinschauen war es dann, was die Spieler in den orangenen Trikots boten. Sommerfußball.

Ralf Rangnick, jüngst vom FC Bayern umschwärmt, hat aus den Österreichern ein gar nicht mehr so geheimen Geheimfavorit gemacht. Und darf sich nach dem 3:2-Erfolg und dem Gruppensieg bestätigt fühlen, Wien nicht gegen München eingetauscht zu haben. 

Dortmund

Der vielleicht berühmteste Maskenmann dieser Tage wurde nicht geschont von den Polen. Frankreichs Kapitän Kylian Mbappé zeigte dann auch, wie wichtig er ist für seine Farben. Gegen Polen traf er per Elfmeter, sein Gegenpart Lewandowski auch: 1:1. 

Köln

Englands Torjäger Harry Kane blieb dagegen blass bei der Nullnummer gegen Slowenien, für eine Umarmung von seiner Frau und den Gruppensieg reichte es trotzdem am Ende.

Die Laune im Stadion stieg erst nach Schlusspfiff, als die Spieler mit ihren Familien in den Sitzschalen lümmelten.

Rehrosbach

Schwarz-Rot-Gold in Baden-Württemberg: Mike Vohs wedelt vor seinem Haus mit einer Deutschlandflagge, mit 160 Fahnen hat er für die EM sein Haus dekoriert. 

München

Der Marienplatz dient wieder als Sammelpunkt für die tanzfreudigen Serben, die Abends gegen Dänemark torlos blieben. 

11. Spieltag, Leipzig 

Die Vorfreude der kroatischen Fans auf das letzte Vorrundenspiel ihrer Mannschaft gegen die Italiener war immens. Vor dem Anpfiff am Montagabend feierten sie noch ausgelassen in der Innenstadt. 

Doch das 1:1 der Azurri in der letzten Minute der Nachspielzeit macht der Freude ein Ende. 

Damit reicht das Tor von Luka Modrić nicht für den vorzeitigen Achtelfinaleinzug. Nur ein kleines Wunder kann Kroatien noch als einer der besten Gruppendritten noch in die K.o.-Runde bringen.

Die italienischen Fans dagegen können sich auf ein Spiel gegen die Schweiz im Achtelfinale freuen. 

Düsseldorf

Auch die Spanier haben Grund zu feiern: Sie haben alle Vorrunden-Spiele gewonnen und mit den Albanern eine weitere Balkan-Mannschaft aus dem Rennen geschickt. 

10. Spieltag, Stuttgart

Im Fußball sind es oft kurze Momente, Augenblicke nur, die ein Spiel drehen können - oder ein Leben. Der ungarische Stürmer Barnabás Varga muss nach einem Zusammenprall mit dem schottischen Torwart behandelt werden.

Das weckt Erinnerungen an den Dänen Christian Eriksen, der bei der EM 2021 einen Herzstillstand auf dem Spielfeld erlitten hatte.

Aus dem Krankenhaus kommt glücklicherweise schnell Entwarnung. Nach Schlusspfiff feiern die Ungarn also nicht nur ihren Sieg, sondern auch ihren Mitspieler. Dominik Szoboszlai streift sich Vargas Trikot über.

Frankfurt

Überraschende Augenblicke und Gefühlschaos bringt für die Fans auch das Spiel der deutschen Mannschaft mit sich, als nach dem Führungstreffer der Schweiz lange Zeit kein Ausgleich folgen will.

Die Deutschen mögen behäbig-gutmütige Berner Sennenhunde als Gegner erwartet haben. Vielleicht zeigt Dan Ndoye beim Jubel nach seinem Treffer deshalb sein wahres Gesicht als, nun ja: Raubkätzli.

Deutschland stellt seine wilden Seiten am Sonntagabend hingegen lange Zeit nicht zur Schau. 

Der Traum vom Sensationssieg der Schweiz verfliegt erst, als Niclas Füllkrugs Kopfball noch in letzter Minute ins Tor fliegt. 

Also doch noch der Gruppensieg. Im letzten Augenblick.

9. Spieltag, Dortmund

Mit dem sehr unglücklichen Eigentor haben die Türken eine ziemliche Blamage eingefahren - und Portugal den Platz als Gruppenerster beschert. 

Hamburg

Georgien und Tschechien trennten sich 1:1 und haben damit Punktegleichstand. Wer ausscheidet und wer im Achtelfinale mitspielen darf, entscheidet sich am Mittwoch.

Köln

Die belgischen "roten Teufel" besiegten Rumänien 2:0. Sie mussten hart für den Sieg kämpfen, nachdem ihnen zwei Treffer per Videobeweis aberkannt wurden.

8. Spieltag, Leipzig

Es wurden einst ja auch schon lebende Hühner als Maskottchen gesichtet – von der Begegnung Frankreich vs. Niederlande am Freitagabend ist bislang nur eine Attrappe dokumentiert.

Auf niederländischer Seite dominiert am Rande des Topspiels das obligatorische Orange. Und offenbar der Wunsch nach absolutem Durchblick.

Und dann gibt es natürlich noch diverse Anspielungen auf die Nase (und Maske) der Grande Nation.

Denn schließlich muss der Kapitän der französischen Nationalmannschaft Kylian Mbappé am Freitag nach seinem Nasenbeinbruch eine Kühlmaske tragen – passend zu seinem Superhelden-Status.

In Aktion kann er seinen neuen Look allerdings vorerst nicht zur Schau stellen, denn am Freitag sieht Trainer Didier Deschamps (weiße Haare) ihn für die Ersatzbank vor.

Für mehr als ein paar fröhlichen Rangeleien mit Teamkollegen beim Aufwärmen, nun mit regelkonform neutraler Maske, reicht es deshalb im Stadion nicht.

Für die Fans der Niederlande, die ihrer Mannschaft stilgerecht von Campingplatz zu Campingplatz nachreisen, erhöht Mbappés Ausfall zunächst die Hoffnung auf einen Sieg. Die beiden Mannschaften spielen am späten Freitagabend um die Gruppenführung – es bleibt jedoch bei einem torlosen Unentschieden.

Berlin

Warum sich von diesem Unentschieden die Laune verderben lassen? Beim Public Viewing in der Fanzone am Brandenburger Tor finden französische Fans trotzdem Grund zur Freude.

Warschau

Für andere Fangruppen sind zu diesem Zeitpunkt hingegen schon Träume zerplatzt. Polen scheitert am Freitagnachmittag gegen Österreich und wird auch im dritten Spiel der Gruppenphase nichts mehr retten können: Die Mannschaft ist ausgeschieden.

7. Spieltag, München

Das Spiel zwischen den ex-jugoslawischen Republiken Slowenien und Serbien am Donnerstag birgt einige Sprengkraft. Am Marienplatz treffen die Fangruppen aufeinander.

Es bleibt nur Schall und Rauch: Gesänge und Pyrotechnik bestimmen das Bild, es bleibt aber friedlich. Als „entspannt“ bezeichnete ein Polizeisprecher wenige Minuten vor Anpfiff der Begegnung die Lage in der Stadt.

Mit Schlusspfiff des Spiels fliegt neben Bierbechern auch Pyrotechnik aufs Spielfeld, als Serbiens Jovic im letzten Moment den 1:1-Ausgleich erzielt.

Frankfurt

Die englischen Fans haben den Platz vor dem Rathaus übernommen. Der Brunnen auf dem Römer wird zum Badeort. 

Danach ziehen die Fans zum Stadion. Zurück bleibt ein nahezu leerer Platz - und jede Menge Müll. 

Jene Dänen, die in diesen Tagen vor allem Fußball im Kopf (und manchmal um den Kopf) haben, hoffen nach dem enttäuschenden Unentschieden gegen Slowenien auf Wiedergutmachung gegen die Three Lions.

Doch auch gegen den Topfavoriten England reicht es nur zu einem 1:1. Die Gruppenführung bleibt damit bei den Engländern, der Einzug ins Achtelfinale ist ihnen aber noch nicht gewiss.

Gelsenkirchen 

Ein Leckerbissen verspricht das Abendspiel zwischen Italien und Spanien zu werden, die Paarung könnte auch als Finale durchgehen. Die Spanier sind auf jeden Fall überzeugt von ihrer Qualität und sehen sich auch in Sachen Schinken in Führung. 

Am Ende verliert der Titelverteidiger Italien wegen eines Eigentors 0:1 - sehr zum Ärger von Trainer Luciano Spalletti.

Aber zur Freude des spanischen Königs Felipe VI. Der Monarch feierte vergangenen Mittwoch noch in Madrid sein zehnjähriges Thronjubiläum und reiste zum Spiel seiner Spanier nach Deutschland.

6. Spieltag, Stuttgart

Das zweite Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft findet unter einigen Sicherheitsvorkehrungen statt. Die Stadt hat Straßen gesperrt und erwartet 150 000 Fans.

Die ungarischen Fans punkten mit originellen Schildern. Obwohl der passende kulinarische Duell im Schwabenland eher Gulasch gegen Spätzle lauten müsste. 

Thomas Müller gibt den Chefinspekteur im Stuttgarter Stadion vor dem Anpfiff. Zuletzt kam gegen die Ungarn einiges auf die DFB-Elf zu, die vergangenen drei Spiele verloren die Deutschen.

Hamburg

Die kroatischen Fans haben kurz vor dem Spiel gegen Albanien die Reeperbahn übernommen.

Wo die kroatische Nationalmannschaft spielt, ist eine nicht weit: Ivana Knöll ist Miss Kroatien 2016 und Glamour-Model. Ihre Auftritte in knappen Outfits bescherten ihr drei Millionen Follower auf Instagram.

Tirana

Am Ende feierten dann aber die Albaner in ihrer Hauptstadt das 2:2, das Tor zum Ausgleich fiel erst in der Nachspielzeit.

Frankfurt

Die Ampelmännchen rund um den Frankfurter Hauptbahnhof haben auch inzwischen auf Fußball umgeschaltet.

5. Spieltag, Dortmund

Rund 80 000 Fans der türkischen Mannschaft werden in Dortmund erwartet, wo das Team auf Georgien trifft. Erwartet werden aber auch Unwetter in der Stadt.

Deshalb bleibt die Fan-Zone am Friedensplatz geschlossen, auch in Köln, Düsseldorf und Gelsenkirchen sind die Public-Viewing-Bereiche gesperrt.

Georgische Anhänger sind ebenfalls auf den Straßen, aber zahlenmäßig weit unterlegen. Ihr Team ist zum ersten Mal für die Europameisterschaft qualifiziert. Vorsichtshalber haben diese Fans sich für Tattoos entschieden, die sich wieder abknibbeln lassen. Man weiß ja nie, wie es ausgeht. 

Die georgischen Fans wurden von ihrer Mannschaft wortwörtlich im Regen stehen gelassen: Sie unterlagen der Türkei 1:3.

Die Ordner waren während und nach dem Unwetter  damit beschäftigt, die Wassermassen in Gullideckel zu fegen. 

Leipzig

Für ihn ein alter Hut: Cristiano Ronaldo bereitet sich auf seinen nächsten Rekord vor, 20 Jahre nach seinem EM-Debüt bestreitet der Portugiese am Dienstagabend gegen Tschechien sein 25. EM-Spiel, kein Spieler war öfter dabei.

Getroffen hat er nicht, trotzdem ist er in Portugal so etwas wie ein Fußballheiliger. 

4. Spieltag, München

Tribünensitze aus dem ausgebombten Stadion in Charkiw auf dem Wittelsbacher Platz in München: Der Krieg in der Ukraine rückt näher heran an diese Fußball-EM. 

An diesem Montag treffen die Ukrainer auf Rumänien. Vor der Allianz-Arena in München ist die Stimmung bei den Anhängern ausgelassen, sowohl auf Seiten der Ukrainer...

... als auch bei den rumänischen Fans.

Kiew

Der Spielverlauf trübte dann aber die Laune der Ukrainer: In einer Bar in der ukrainischen Hauptstadt ärgert sich ein Fan über den ersten Treffer der Rumänen.

Region Donetsk

Auch Soldaten nahe der Front fiebern und leiden mit ihrer Mannschaft. Am Ende verlieren die Ukrainer ihr erstes Spiel bei dieser EM mit 0:3.

Düsseldorf

Die Franzosen versuchen sich vor dem Spiel gegen Österreich am Montag abzuschotten, ein paar Jugendlichen gelingt es trotzdem, durch den Zaun ein paar Blicke auf Mbappé und Co. zu werfen.

Als der Blick im Stadion schließlich frei war am Abend, sahen die Fans eine französische Mannschaft, die gegen Österreich jede Menge Arbeit hatte. 

Der französische Verteidiger Jules Koundé musste sich nicht nur mit angriffslustigen Österreichern herumschlagen, sondern auch Plastikbecher vom Feld räumen. 

Am Ende kamen die Franzosen mit einer blutigen Nase davon, dank eines Eigentores der Österreicher gewann der Favorit, bei denen Kapitän Kilian Mbappé mit einem Nasenbruch vom Feld musste.

Tierpark in Thale, Sachsen-Anhalt

Braunbär Moritz soll als Nachfolger der Orakel-Krake Paul das Ergebnis der Partie zwischen Deutschland und Ungarn am Mittwoch vorhersagen. Sein beherzter Biss in die Melone mit der ungarischen Fahne deuten die Tierpfleger als gutes Omen. Moritz meint: Deutschland gewinnt.

Dortmund

Im BVB-Stadion in Dortmund wird der Rasen für das nächste Spiel der Türkei gegen Georgien präpariert.

3. Spieltag Gelsenkirchen

Ein Fußballfest in Scherben: Am Austragungsort kam es vor der Partie zwischen England und Serbien zu Ausschreitungen zwischen beiden Fanlagern.

Die Polizei musste einschreiten und die Gruppen trennen, die Partie war im Vorfeld bereits als sogenanntes "Risikospiel" eingestuft. 

Der Regen sorgte dann am Abend in Gelsenkirchen für Abkühlung, diese Fans verkrochen sich unter eine Plastikfolie. 

Zum Ende des Spieltages spannte sich ein Regenbogen über das Gelände, laut Polizeiberichten gab es keine weiteren Zwischenfälle mehr rund um das Spiel.

Wer möchte, kann seine frommen Wünsche für die EM in der evangelischen Altstadtkirche in der Kirchenbank nach oben schicken.

Hamburg

Eine  Fußball-EM ist immer auch ein Fest der Farben. Am ersten Spieltag dominierte das Blau der Schotten, am zweiten das Rot der Schweizer. Und am dritten Spieltag das Orange, das der niederländischen Nationalmannschaft ihren Namen gibt.

Sowohl auf dem Weg ins Stadion ...

... als auch im Stadion, wo es heute gegen Polen geht: Überall Fans in Oranje, die am Ende einen knappen 2:1-Sieg ihrer Mannschaft feiern dürfen.

Die polnischen Fans gaben sich Mühe, bei der Lautstärke mitzuhalten, mussten sich aber sowohl auf dem Feld als auch auf den Rängen der Übermacht der Niederländer geschlagen geben.

Blankenhain

Am Abend werden zum ersten Mal die Engländer mit ihrem Stürmer Harry Kane spielen. In der thüringischen Kleinstadt bereiten sich die Engländer auf die Partie gegen Serbien vor.

2. Spieltag, Köln

Wie in vielen anderen deutschen Städten ging die Nach-Spielzeit auch in Köln bis tief in die Nacht. 

Doch im Laufe des Vormittags verdrängten die Farben Rot-Weiß die Farben Schwarz-Rot-Gold, zumindest im Stadtteil Müngersdorf. 

Hier steht das Stadion, das früher auch Müngersdorfer Stadion heißen durfte, und das heute fest in der Hand der Schweizer Fans sein wird. 

Ungarn, nächster Gruppengegner der deutschen Mannschaft, ist nicht nur bei der Gesichtsbemalung zurückhaltender.

Auch wenn auf dem Platz künstlerische und kulinarische Argumente wenig zählen: die Schweiz gewinnt das Spiel am Ende souverän.

Noch klarer war das Ergebnis beim Spiel Spanien gegen Kroatien: 

Die Spanier führten schon nach 45 Minuten mit 3:0 und gaben den Sieg vor den Augen ihrer Fans nicht mehr aus der Hand.

1. Spieltag, München

Vor dem ersten Spiel eine nicht allzu steile These: Schotten und natürlich auch Schottinnen dürften noch am Ende des Turniers zu den beliebtesten Fans dieser EM zählen. Das liegt natürlich auch an den schönen Stoffen ihrer Röcke.

Und an ihrer Liebe zur Musik, die nicht nur in Dudelsäcken ihren Ausdruck findet, ...

... sondern auch in Fangesängen auf Straßen und Plätzen und ... 

... in den Zügen, die manch Schotten klimafreundlich in den Süden Deutschlands brachten.

Was die Schotten aber besonders auszeichnet, ist ihre Fähigkeit, sehr gute Laune zu haben und diese auch zu verbreiten – hier am Fischbrunnen am Marienplatz in der Münchner Innenstadt.

Auf die Melodie von „Freed from Desire“ singen sie „No Scotland, no party“.

An diesem Nachmittag in der Münchner Innenstadt ist das weniger übertrieben, als es klingt.

Donaueschingen

Hier trainiert der Spanier Lamine Yamal, einst der jüngste Nationalspieler in der Geschichte des Landes, heute eines der größten Talente dieser EM. 

Berlin

Für die Spanier beginnt die EM am Samstag hier im Berliner Olympiastadion gegen Kroatien. Arbeiter montieren die letzten Hinweisschilder, um 18 Uhr wird es dann losgehen.

Dortmund

Im Spiel hatten die Schotten dann doch weniger zu feiern als die Anhänger der deutschen Nationalmannschaft. Angesichts der schottischen Bilanz bei Eröffnungsspielen kam die Niederlage für diesen Fan aus Aberdeen vermutlich nicht völlig unerwartet.

Frankfurt

Doch das Ausmaß der Überlegenheit dürfte auch die Anhänger in Schwarz-Rot-Gold (oder rosa) überrascht haben. Hier in Frankfurt kamen laut Veranstalter 10.000 Fans. 

Berlin

Noch viel mehr waren es in Berlin: 50.000 kamen laut Veranstalter ans Brandenburger Tor. Wie in vielen anderen Städten war der Andrang so groß, dass eine Fan-Zone schon vor Spielbeginn geschlossen werden musste. 

Savelletri, Italien

Wer nicht das Glück hatte, einen Platz fürs Gucken auf großer Leinwand zu bekommen, musste mit weniger Vorlieb nehmen - wie hier ...

... Bundeskanzler Olaf Scholz (links) und der britische Premier Rishi Sunak beim G7-Gipfel in Apulien.

Redaktion: Wolfgang Jaschensky; Bildredaktion: Stefanie Preuin

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