Zug statt Flug

Klimafreundlicher, bequemer – und oft auch schneller: Auf etlichen Strecken zwischen europäischen Großstädten fährt man besser mit der Bahn.

Von Stefan Fischer und Irene Helmes (Text), Sarah Unterhitzenberger (Grafik)
22. Dezember 2021

Zu teuer, zu langsam und dann auch noch häufig verspätet unterwegs: Mit diesem Ruf hat die Bahn zu kämpfen. Reisende führen diese Gründe gerne an, wenn sie das Flugzeug nutzen anstelle eines Zuges. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts geht jeder zweite Passagierflug, der in Deutschland startet, über eine Distanz von weniger als 1000 Kilometer. Das sind Entfernungen, auf denen die Bahn inzwischen durchaus konkurrenzfähig ist.

Unter dem ökologischen Aspekt spricht im Vergleich zum Flugverkehr ohnehin alles für die Bahn. Auch ist es inzwischen ein Leichtes, mit ihr günstiger als zum Normalpreis zu fahren. Und Verspätungen sowie verpasste Anschlüsse gibt es im Flugverkehr genauso. Bleibt als Unterscheidungsmerkmal die Reisedauer. Hier hat die Bahn zuletzt durch den Ausbau von Expressverbindungen viel Zeit gutgemacht. Auf etlichen Strecken sowohl innerhalb Deutschlands als auch in Nachbarländern ist man mit der Bahn beinahe so rasch am Ziel wie per Flugzeug. Manchmal ist der Zug sogar schneller. Nur die Alpen sind nach wie vor ein Bremsklotz. So lange der Brenner-Basistunnel nicht fertiggestellt ist, gewährleisten lediglich Verbindungen durch den Gotthardtunnel ein rasches Vorankommen.

Die unten stehende Grafik zeigt einige besonders schnelle Zugverbindungen – und vergleicht deren Dauer mit der entsprechenden Flugverbindung. Wobei jeweils die gesamte Reisedauer von Innenstadt zu Innenstadt zugrunde gelegt wird. Bei Bahnreisen entspricht das der reinen Fahrzeit, da sich die Bahnhöfe durchweg in der Nähe der Zentren befinden. Bei den Angaben zu den Flügen indessen summieren sich die Fahrten zwischen Stadtmitte und Flughafen, die Check-in-Dauer – bei Inlandsflügen mit 60, bei Auslandsflügen mit 90 Minuten bemessen – sowie die Zeit, die das Flugzeug tatsächlich in Bewegung ist zwischen dem Verlassen der einen und dem Erreichen der anderen Parkposition. Das Warten auf Gepäck und die längeren Wege an Flughäfen fließen in den Vergleich nicht mit ein, so dass die Angaben zu den Flugzeiten tendenziell eher optimistisch sind.

Zug statt Flug

Klimafreundlicher, bequemer – und oft auch schneller: Auf etlichen Strecken zwischen europäischen Großstädten fährt man besser mit der Bahn.

Zu teuer, zu langsam und dann auch noch häufig verspätet unterwegs: Mit diesem Ruf hat die Bahn zu kämpfen. Reisende führen diese Gründe gerne an, wenn sie das Flugzeug nutzen anstelle eines Zuges. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts geht jeder zweite Passagierflug, der in Deutschland startet, über eine Distanz von weniger als 1000 Kilometer. Das sind Entfernungen, auf denen die Bahn inzwischen durchaus konkurrenzfähig ist.

Unter dem ökologischen Aspekt spricht im Vergleich zum Flugverkehr ohnehin alles für die Bahn. Auch ist es inzwischen ein Leichtes, mit ihr günstiger als zum Normalpreis zu fahren. Und Verspätungen sowie verpasste Anschlüsse gibt es im Flugverkehr genauso. Bleibt als Unterscheidungsmerkmal die Reisedauer. Hier hat die Bahn zuletzt durch den Ausbau von Expressverbindungen viel Zeit gutgemacht. Auf etlichen Strecken sowohl innerhalb Deutschlands als auch in Nachbarländern ist man mit der Bahn beinahe so rasch am Ziel wie per Flugzeug. Manchmal ist der Zug sogar schneller. Nur die Alpen sind nach wie vor ein Bremsklotz. So lange der Brenner-Basistunnel nicht fertiggestellt ist, gewährleisten lediglich Verbindungen durch den Gotthardtunnel ein rasches Vorankommen.

Die unten stehende Grafik zeigt einige besonders schnelle Zugverbindungen – und vergleicht deren Dauer mit der entsprechenden Flugverbindung. Wobei jeweils die gesamte Reisedauer von Innenstadt zu Innenstadt zugrunde gelegt wird. Bei Bahnreisen entspricht das der reinen Fahrzeit, da sich die Bahnhöfe durchweg in der Nähe der Zentren befinden. Bei den Angaben zu den Flügen indessen summieren sich die Fahrten zwischen Stadtmitte und Flughafen, die Check-in-Dauer – bei Inlandsflügen mit 60, bei Auslandsflügen mit 90 Minuten bemessen – sowie die Zeit, die das Flugzeug tatsächlich in Bewegung ist zwischen dem Verlassen der einen und dem Erreichen der anderen Parkposition. Das Warten auf Gepäck und die längeren Wege an Flughäfen fließen in den Vergleich nicht mit ein, so dass die Angaben zu den Flugzeiten tendenziell eher optimistisch sind.