Der Urlauber ist ein Herdentier. Bloß schnell ab in den Süden, lautet die Devise, koste es Stauzeit, was es wolle. Besonders beliebt ist die Brennerautobahn. Sie nimmt mitten in Tirol wie ein Trichter den Verkehr nach Italien auf – mit entsprechend großer Verstopfungsgefahr. Diese dürfte heuer wegen Baumaßnahmen an der Luegbrücke kurz vor der Brenner-Passhöhe nicht geringer werden. 

Immerhin bleibt so genug Zeit, sich einmal die besten Orte im Wipptal abseits der großen Verkehrsachse anzusehen. Und sie zu einem großen Roadtrip zwischen Innsbruck und Brixen zu verbinden, der bei gutem Strommanagement und einer Übernachtung auch mit dem E-Bike möglich ist.

Wir starten in der Nähe von Innsbruck, egal, woher man kommt, ob über Garmisch oder das Inntal, hier treffen sich alle Wege, die dann weiter nach Italien wollen.

Anno 1809 traf am Bergisel, das weiß jedes Tiroler Kind, Andreas Hofer mit seinen Tiroler Freiheitskämpfern in mehreren Schlachten auf Frankreich und die damals sehr frankophilen Bayern. Heute steht an dem Hügel im Süden Innsbrucks, das weiß jeder Sportfan, eine große Skisprung-Schanze, entworfen von der Kurvenarchitektin Zaha Hadid. 

Foto: Dominik Prantl

Foto: Dominik Prantl

Was nicht jeder weiß: Dort oben, im kobrakopfgleich geschwungenen und verglasten Schanzenschädel, lässt sich im Restaurant „Sky“ fantastisch frühstücken, und zwar mit Rundumblick auf das talfüllende Innsbruck und all die Berge, vor allem das schroffe Karwendel.

Foto: Bergisel

Foto: Bergisel

Es gibt unter anderem tatsächlich Weißwürste und Croissants, und um 10 Uhr treffen an diesem Montag – kein Witz – sechs Franzosen ein (gut, es könnten auch frankophile Bayern mit Französisch-Sprachniveau C2 sein). Das Ganze kostet inklusive Eintritt zwar 33,50 Euro, was aber keine späte Rache an Bayern und Franzosen, sondern jeden Einzelnen davon wert ist.

Der Stadioneintritt ist im Preis von 33,50 Euro (Kinder 19,50 Euro) inbegriffen, v.a. fürs Wochenende ist mindestens zwei Wochen im Voraus zu buchen, bergisel.info