Hier wird nicht geschossen, nur geweint

Ein Schild des türkischen Militärs in Famagusta.
Ein Schild des türkischen Militärs in Famagusta.

Zypern, das ist Strand, Sonne, aber auch ein eingefrorener Konflikt, griechischer Süden, türkischer Norden, offene Wunden. Und jetzt kommen auch noch Israelis und Libanesen, die vor den Bomben im Nahen Osten fliehen. Willkommen auf einer Insel, eingebettet in Kriege.

20. August 2024 - 13 Min. Lesezeit

Vorhin, um acht Uhr morgens, stellte Giannis Rousou seinen kleinen Bus vor den McDonald’s von Protaras, ein paar Meter von der „Sfinx Bar“ entfernt, wo drinnen mehrere Plastiksphinxe stehen, und wartete auf Kunden. Briten, Italiener. Um 8.15 Uhr fuhr Rousou los in die Sperrzone, er fuhr am „Red Indian“ vorbei, wo sie T-Bone-Steaks und Buffalo Wings unter einem Tipi-Zelt servieren, und an Hotels, die „Palm Village“ heißen und „Sweet Memories“. Am Ende fuhr er durch Wohngebiete, dann erreichte er die Sperrzone, das Brachland, das Zypern teilt. Hier parkt er jetzt, mit Blick auf die Küstenebene und aufs Mittelmeer. Neben einem Wachturm der Vereinten Nationen.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.