„Die Demokratie muss sich jetzt wehren.“

„Hoffentlich wehrt sie sich schnell genug.“

Gabriele Stötzer saß in der DDR im Gefängnis. Christa Nickels konfrontierte die Westdeutschen mit deren Nazivergangenheit. Ein Gespräch über den Osten und den Westen, die Demokratie und die Diktatur – und das Versagen der Männer.

„Die Demokratie muss sich jetzt wehren.“

„Hoffentlich wehrt sie sich schnell genug.“

Gabriele Stötzer saß in der DDR im Gefängnis. Christa Nickels konfrontierte die Westdeutschen mit deren Nazivergangenheit. Ein Gespräch über den Osten und den Westen, die Demokratie und die Diktatur – und das Versagen der Männer.

Interview von Gabriela Herpell und Renate Meinhof; Fotos von Lorenz Mehrlich
27. September 2024 - 17 Min. Lesezeit

Ein Montagnachmittag im September, der 3. Oktober, Tag der Deutschen Einheit, ist nicht mehr fern. Wir treffen uns zum Gespräch im Kunsthaus Erfurt, einem rosenberankten Altbau etwas abseits der herausgeputzten Altstadt. Das Kunsthaus wurde 1990 vom Künstlerinnen-Kollektiv Erfurt gegründet, eine von ihnen war die heute 71 Jahre alte Gabriele Stötzer, deren Arbeiten gerade hier ausgestellt werden. Es hat aufgehört zu regnen, die Straßen sind noch nass. Stötzer kommt auf die Minute, außer Atem. Christa Nickels’ Zug hat Verspätung, die 72-Jährige reist aus dem fernen Westen an, dann ist sie da, auch außer Atem.

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