Grafik-Analyse zur US-Wahl
Trump übertrifft alle Erwartungen
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Donald Trump gewinnt die Wahl mit großem Vorsprung.
- Er kann alle Swing States für sich entscheiden.
- In Arizona dauerte es bis in die Nacht auf Sonntag, bis Harris' Niederlage feststand.
- Trump schneidet deutlich besser ab als in den Umfragen vor der Wahl.
Mit Wisconsin ist die Entscheidung gefallen: Donald Trump hat die Präsidentschaftswahl in den USA gewonnen. In West Palm Beach nahe seines Wohnsitzes Mar-a-Lago trat er bereits Stunden zuvor vor seine Anhänger und feierte seinen Sieg.
Kurz vor 5 Uhr Ortszeit hatten dem Republikaner noch vier Wahlleute zum auch rechnerisch sicheren Sieg gefehlt, dann brachte das Ergebnis aus Wisconsin Gewissheit: Kamala Harris kann Donald Trump nicht mehr einholen, egal, wie viele Stimmen sie in der noch laufenden Auszählung erhält.
Entscheidend dafür ist, dass Donald Trump jeden einzelnen der sieben umkämpften Swing States für sich entscheiden konnte. Sechs davon hatte 2020 Joe Biden noch für die Demokraten gewonnen: Georgia, Pennsylvania, Wisconsin, Michigan, Nevada und Arizona. Nur in North Carolina lag Trump auch schon damals vorne.
Sein Vorsprung auf Kamala Harris war in den meisten Swing States nicht einmal besonders groß. Trotzdem hat der Republikaner nun die Stimmen von 312 Wahlleuten sicher, viel mehr als die nötigen 270. Mit einer roten Welle hat er die Hoffnungen der Demokraten überrollt und ihnen gerade in ihrer Kernwählerschaft entscheidende Stimmen abgeknöpft.
Etwas überraschend ist dieser deutliche Wahlausgang schon. Genauso wie der Umstand, dass die Wahl bereits zu einem so frühen Zeitpunkt, wenige Stunden nach Schließung der letzten Wahllokale am Mittwochvormittag deutscher Zeit, entschieden war. War doch angesichts der knappen Umfragen in den Swing States erwartet worden, dass in einigen Staaten erst nach mehreren Tagen ein belastbares Ergebnis vorliegen würde – und es dabei nur auf wenige Tausend Stimmen ankommen könnte.
Umfragen unterschätzten Trump
Vor der Wahl haben die Umfrageinstitute in Wählerbefragungen die Zustimmung zu Trump deutlich unterschätzt. Im ganzen Land, aber auch in Wisconsin oder Michigan sahen die Demoskopen leichte Vorteile für Harris.
Auch in den anderen Swing States wurde zumindest ein enges Rennen prognostiziert, dessen Ausgang länger auf sich warten lassen könnte – und genauso zugunsten von Harris ausgehen könnte. Nun ist alles anders gekommen.
In allen sieben Swing States schneidet Donald Trump etwas besser ab als in den letzten Umfragen vor der Wahl, landesweit sind es sogar fast vier Prozentpunkte. Vor allem in Wisconsin und Michigan sah es in den Umfragen eher nach einem Sieg von Harris aus. Die Meinungsforschenden scheinen die Zustimmung zu Trump systematisch unterschätzt zu haben. Völlig überraschend ist das nicht, schon 2016 und 2020 war Trumps Wahlergebnis besser als seine Umfragen, die Abweichung diesmal ist eher klein.
Hier finden Sie die detaillierten Ergebnisse in den für die Wahl entscheidenden Swing States und das Abstimmungsverhalten in den Countys.