15. November 2024 - 6 Min. Lesezeit
Vom Stadtrand sind es noch knapp zwei Kilometer bis zu dem Checkpoint, an dem eine Schranke den Weg versperrt. Das „Ankunftszentrum Ukraine“ in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb liegt hinter Zäunen im Nebel, die braunen Klötze der früheren Kaserne wirken im fahlen Novemberlicht noch ein Stück blasser. Ein Schild warnt vor spielenden Kindern, doch von Kindern ist nichts zu sehen. Etwas weiter hinten steht ein Schaukelgerüst ohne Schaukeln. An ein Wartehäuschen hat jemand auf Englisch geschrieben: „Die russische Armee vergewaltigt Mädchen.“ Sonst erinnert kaum etwas daran, dass hier bis vor Kurzem noch Menschen wohnten.