Jetzt tut's gleich ein bisschen weh

Seit 2008 diagnostiziert und heilt und therapiert Hans Sigl als „Bergdoktor“ vor mal milder und mal wilder Alpenkulisse. Und nein, seine Diagnosen sind nicht immer das, was die Patienten hören wollen. Zeit, der Gesellschaft mal den Puls zu fühlen.

Jetzt tut's gleich ein bisschen weh

Seit 2008 diagnostiziert und heilt und therapiert Hans Sigl als „Bergdoktor“ vor mal milder und mal wilder Alpenkulisse. Und nein, seine Diagnosen sind nicht immer das, was die Patienten hören wollen. Zeit, der Gesellschaft mal den Puls zu fühlen.

Von Holger Gertz (Text) und Leonhard Simon (Fotos)
30. Dezember 2024 - 12 Min. Lesezeit

Die Rolle des Fernseharztes macht einen Darsteller berühmt, vielleicht reich. Sie kann aber auch wie eine Klammer sein, aus deren Griff der Schauspieler sich irgendwann befreien muss, was ihm glückt oder nicht. Und manchmal liegt das nicht mal in seiner eigenen Macht. Der Schauspieler Ludwig Haas zum Beispiel war 34 Jahre lang in der „Lindenstraße“ der Doktor Dressler, ein im Rollstuhl sitzender Arzt für Allgemeinmedizin. Wenn Haas, im echten Leben körperlich nicht beeinträchtigt, auf dem Wochenmarkt von Stand zu Stand schlenderte, konnte es passieren, dass ihm Passanten entgegenriefen: „Toll, dass Sie wieder gehen können, Herr Doktor!“ Was echt ist und was nur gespielt, ist nicht immer leicht zu unterscheiden.

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