Was vorher geschah:
Von Joachim Käppner
Ihr Plan war es, dem Staat „die Maske vom Gesicht zu reißen“, damit hervorkomme, was die Terroristen dahinter vermuteten: Das nackte, brutale Gesicht des Faschismus und Imperialismus.
Brutal waren aber der Terror und die Morde der linksextremen Fanatiker.
Vor allem die „Rote Armee Fraktion“, die RAF, hervorgegangen aus den militanten Rändern der Studentenproteste von 1967/68, erschüttert durch ihre Brutalität die Republik.
Nach der Verhaftung der ersten RAF-Generation um Andreas Baader und Gudrun Ensslin lässt eine zweite die Gewalt eskalieren. 1977, im Jahr des „Deutschen Herbstes“, erschießen die Linksextremisten den Generalbundesanwalt Siegfried Buback und zwei seiner Begleiter, im Juli den Vorstandsvorsitzenden der Dresdner Bank, Jürgen Ponto.
Im Deutschen Historischen Museum, Berlin, ist noch jener Kinderwagen zu sehen, den ein RAF-Terrorkommando am 5. September 1977 vor den Wagen des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer schob; die Täter eröffneten mit den im Kinderwagen versteckten Waffen das Feuer, vier Begleiter Schleyers starben. Die RAF wollte mit der Entführung Schleyers die Freilassung ihrer inhaftierten Mitglieder erzwingen, demselben Zweck diente die Entführung des Lufthansa-Flugzeugs Landshut durch palästinensische Gesinnungsgenossen.
Doch die Regierung unter Bundeskanzler Helmut Schmidt gab nicht nach, sie ließ die Polizeitruppe GSG 9 die Maschine in Mogadischu stürmen. Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe nahmen sich im Gefängnis Stuttgart-Stammheim daraufhin das Leben.