Hotel der Heimatlosen

Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 lebt Familie Chamawy in einem Hotel am See Genezareth. Was kann man tun, wenn man nichts tun kann? Loslassen, sagt die Therapeutin. Als wäre das so einfach.

Hotel der Heimatlosen

Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 lebt Familie Chamawy in einem Hotel am See Genezareth. Was kann man tun, wenn man nichts tun kann? Loslassen, sagt die Therapeutin. Als wäre das so einfach.

Von Thorsten Schmitz (Text) und Ofir Berman (Fotos)
27. Dezember 2024 - 13 Min. Lesezeit

Familie Chamawy hat ein paar Regeln aufgestellt, um nach vierzehn Monaten im Hotel nicht den Verstand zu verlieren. Alle halten sich daran, die Eltern, die Tochter, die zwei Söhne. Die wichtigste: In ihren zwei Zimmern im zehnten Stock des Caesar-Premier-Tiberias-Hotels in Tiberias am See Genezareth darf man sich nur aufhalten, wenn man duscht, schläft, Online-Unterricht hat, Hausaufgaben macht. Musik hören ist verboten, Besuchende sind unerwünscht, im Bett darf nicht gegessen werden. „Noch“, sagt Asaf Chamawy, der Vater, „ist niemand von uns durchgedreht.“

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