Das Sterben der Metzgereien

Die letzten Würste aus Lörrach-Haagen

Dirk Bachmann hat sein Beruf immer Spaß gemacht, morgens Lyoner machen, nachmittags verkaufen. Aber er kann nicht mehr, wie so viele. Und wieder gibt es eine Metzgerei weniger.

Das Sterben der Metzgereien

Die letzten Würste aus Lörrach-Haagen

Dirk Bachmann hat sein Beruf immer Spaß gemacht, morgens Lyoner machen, nachmittags verkaufen. Aber er kann nicht mehr, wie so viele. Und wieder gibt es eine Metzgerei weniger.

Von Jan Schmidbauer (Text und Fotos)
2. April 2022 - 14 Min. Lesezeit

Die meisten Deutschen schlafen noch, als Dirk Bachmann die nächsten Andenken durch den Wolf dreht. Der Metzgermeister läuft durch seine Wurstküche, im kalten Licht einer Leuchtstoffröhre, und holt Fleisch aus der Kühlung, 40 Kilo, Schwein, Rind und Kalb. Er kippt die faustgroßen Stücke in den Fleischwolf. Die Maschine dröhnt und schnalzt, als sie das Fleisch zerquetscht und die Fasern reißen. Ein paar Sekunden später quillt eine rote Masse aus der Maschine, rohes Fleisch in Fäden, durchsetzt mit Fett.