Angst und Vorurteil

Man konnte in diesem Sommer das Gefühl bekommen, dass Deutschland ein massives Problem mit Messern und Migranten hat. Nur: Die Zahlen sind gar nicht so eindeutig. Und der gefährlichste Ort ist immer noch zu Hause.

Angst und Vorurteil

Man konnte in diesem Sommer das Gefühl bekommen, dass Deutschland ein massives Problem mit Messern und Migranten hat. Nur: Die Zahlen sind gar nicht so eindeutig. Und der gefährlichste Ort ist immer noch zu Hause.

12. November 2024 - 12 Min. Lesezeit

Es war nur noch eine Woche bis zum Stadtfest in Siegen, und dann das: Keine zwei Autostunden von Siegen entfernt, in Solingen, tötete ein Islamist mit einem Messer drei Menschen und verletzte acht. Auf dem dortigen Stadtfest. Journalisten aus ganz Deutschland riefen im Siegener Rathaus an, bei Bürgermeister Steffen Mues: Ob das Fest sicher sei für die Bürger, fragten sie. Natürlich gab es ein Sicherheitskonzept mit mehr Polizisten als üblich, den Rathaussaal hatten sie zum Einsatzzentrum umfunktioniert. Am Freitagnachmittag begann dann das Fest in Siegen. Und noch am selben Abend zog eine Frau in einem Bus ein Messer. Menschen aus dem Umland wollten mit dem Bus zum Siegener Stadtfest fahren, drei von ihnen verletzte die Frau dabei so schwer, dass sie in Lebensgefahr schwebten.

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