Migration

In Freiheit gefangen

Litauen sperrte 2021 und 2022 Tausende Geflüchtete in Lager, manche bis zu ein Jahr. Dann durften fast alle weiterziehen. Nun befasst sich der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte mit der Praxis. Die Frage lautet: Kann sich die Geschichte wiederholen?

Von Lena Kampf und Mohamed Amjahid
24. Oktober 2024 - 6 Min. Lesezeit

Seitdem er in Deutschland sei, sagt Sajjad M., 28, gehe es ihm zwar ein wenig besser, aber „das verlorene Jahr“ laste immer noch schwer auf ihm. „Ich kann nicht schlafen, ich habe Albträume, ich habe Traumata. Ich habe heute viele Probleme“, sagt der Iraker auf Englisch beim Videocall mit SZ-Reportern und seiner Anwältin. M. war 2021 aus dem Irak geflohen, heute lebt er in der Nähe von Konstanz. Er hat mittlerweile einen Vollzeitjob als IT-Experte und fühle sich sicher, auch wenn er noch nicht wisse, ob er in Deutschland bleiben dürfe.

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