Waffen der Zukunft

KI und Infanterie

Neue Technologien verändern die Kriegsführung bereits massiv, Angriffe werden präziser und schneller. Entscheidend aber bleibe der Mensch, sagen Experten – als Kontrolleur der künstlichen Intelligenz, aber auch als klassischer Soldat.

12. Februar 2025 | Lesezeit: 5 Min.
Krieg obsolet? Irgendwie veraltet? Es war eine spektakulär falsche Prognose, die der Politikwissenschaftler John Mueller 1989, am Ende des Kalten Krieges, aufgestellt hatte. Doch einen Krieg wie den in der Ukraine, schon jetzt einer der blutigsten der vergangenen 100 Jahre, ein Krieg zwischen Staaten, von denen einer eine Großmacht ist, einen Angriffskrieg, wie ihn Russland gegen die Ukraine führt, den hielten selbst Militärexperten und Historiker lange für fast ausgeschlossen.

„Seit 2001 dominierte die Ansicht, dass die Kriege, in denen sich westliche Staaten künftig wiederfinden würden, irreguläre Kriege sein werden. Kriege, die von nichtstaatlichen Akteuren, Aufständischen oder terroristischen Gruppen dominiert würden“, sagt Frans Osinga, Professor für Kriegsforschung an der renommierten Universität Leiden. Erwartet wurde, dass diese Konflikte mit technologisch neuartigen Waffen geführt würden, Waffen, welche die militärischen Vorteile des Westens größtenteils zunichtemachen. Viele westliche Staaten und die Nato hatten sich deshalb vor allem auf solche Guerilla-Szenarien eingestellt, Spezialeinsatzkräfte ausgebildet und ihre regulären Streitkräfte, etwa Artillerieeinheiten, vernachlässigt.

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