Foto: IMAGO/Ken Gillespie/IMAGO/SuperStock
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10. Dezember 2024 - 2 Min. Lesezeit
Wer als Kind noch fröhlich mit Federkrone und Fransenkleid als „Indianer“ zu Faschingsfeiern gegangen ist oder am Wochenende Karl-May-Verfilmungen mit Pierre Brice in der Hauptrolle des edlen Winnetou geschaut hat, wundert sich natürlich erst einmal: Das „I“-Wort soll man nicht mehr verwenden? Verkleiden auch nicht mehr? Old Shatterhands Freund am besten vergessen? Man hat es doch gut gemeint mit den Ureinwohnern, sich mit ihnen identifiziert, sie beschützen wollen. Die „Indianer“ – das waren doch die Guten, mit denen man Bisons jagen und Friedenspfeife rauchen wollte. Gerade in Deutschland wurden sie dank Karl Mays Werk eher romantisiert als abgewertet.
Klar, verboten ist freilich gar nichts. Nur nachdenken sollte man vielleicht noch mal neu – heute, da die Stimmen indigener Gemeinschaften leichter zu hören sind, da indigene Menschen selbst Bücher schreiben, Interviews geben und sich in allen möglichen Medien vernehmbar äußern können darüber, wie sie genannt und behandelt werden möchten.